Grevenbroich Schornsteinfeger wehrt sich gegen Vandalismus

Grevenbroich · Reifen zerstochen, Firmenschilder und Kameras gestohlen: Immer wieder ist Reiner Vonnahme Ziel von Übergriffen. Er hofft auf Hilfe.

 Schornsteinfegermeister Reiner Vonnahme fühlt sich als Ziel von Vandalen. Jetzt geht er an die Öffentlichkeit, schaltet einen Detektiv ein.

Schornsteinfegermeister Reiner Vonnahme fühlt sich als Ziel von Vandalen. Jetzt geht er an die Öffentlichkeit, schaltet einen Detektiv ein.

Foto: Archiv M. Reuter

Reiner Vonnahme hat momentan kein Glück. Der 47 Jahre alte Bezirksschornsteinfegermeister wird seit Oktober immer wieder schikaniert. Sechs Autoreifen wurden zerstochen, Firmenschilder und Überwachungskameras gestohlen. "Die Taten zerren arg an den Nerven. Ich kann kaum mehr ruhig schlafen", sagt der Orkener.

Das ist nur ein Teil der Zerstörungen, die bisher unbekannte Täter auf dem Firmengrundstück des Schornsteinfegermeisters angerichtet haben. Vonnahme beziffert den Schaden auf mittlerweile rund 4000 Euro, die die Versicherung nicht übernimmt. Nach weiteren Farbschmierereien in der vergangenen Woche war das Maß für Reiner Vonnahme voll. "Ich habe einen Privatdetektiv eingeschaltet und auch im sozialen Netzwerk Facebook um Hilfe gebeten", sagt der Schornsteinfeger.

Alles begann im Oktober 2012. Reiner Vonnahme entdeckte einen aufgeschlitzten Reifen an seinem Privatauto. "Ich dachte, ich sei über Scherben gefahren", sagt der 47-Jährige. Doch als zwei Tage später erneut ein Reifen zerstochen wurde, kam ihm die Sache merkwürdig vor; er schaltete die Polizei ein. Seitdem hat Vonnahme eine lange Liste von Zerstörungen und Angriffen zu verzeichnen. Türschlösser wurden mit Sekundenkleber manipuliert, Briefkästen zertreten und Firmenschilder abmontiert.

Und einmal wurde es sogar gefährlich, als der 47-Jährige auf der Autobahn wegen eines Lochs im Reifen beinahe die Kontrolle über sein Fahrzeug verlor. "Mich will jemand ganz gezielt schädigen. Wahrscheinlich kommt derjenige aus der Nachbarschaft meiner Firma. Denn auf meinem Hinterhof muss er sich gut auskennen", vermutet der selbstständige Unternehmer, der seinen Sitz an der Schillerstraße in Orken hat.

Mehrere Anzeigen des Bezirksschornsteinfegers liegen inzwischen in der Wache an der Lindenstraße vor, bestätigt Polizeisprecher Hans-Willi Arnold auf Anfrage unserer Zeitung: "Einen Tatverdächtigen für die angezeigten Sachbeschädigungen gibt es allerdings noch nicht. Unsere Ermittlungen dauern daher weiterhin an."

Jetzt hofft der Schornsteinfeger auch auf Unterstützung aus der Bevölkerung und auf die Erkenntnisse eines Privatdetektivs, den er mit dem Fall beauftragt hat. "Ich will endlich meine Ruhe haben. Teilweise musste ich in den vergangenen Monaten sogar Kunden versetzten, weil ich durch die manipulierten Türschlösser nicht einmal mehr an meine Firmenfahrzeuge herankam", erklärt Reiner Vonnahme. Woher die Angriffe stammen, darüber kann der Schornsteinfegermeister nur spekulieren. Aber eines ist ihm klar: "Der Täter muss mich kennen, da sonst einige Angriffe in den zurückliegenden Monaten nicht möglich gewesen wären."

(draxl)
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