Rhein-Kreis Neuss Zahl der Toten nach Verkehrsunfällen sinkt

Rhein-Kreis Neuss · Die Polizei hat Montag die Unfallzahlen für 2012 bekanntgegeben. Demnach sank insbesondere die Zahl der Todesfälle im Verkehr.

Die Polizei im Rhein-Kreis hat im vergangenen Jahr weniger Verkehrsunfälle registriert, bei denen Menschen schwer verletzt wurden. Auch die Zahl der Todesfälle ist stark zurückgegangen. "Wir ziehen für 2012 eine positive Bilanz", sagte Kreispolizeichef Hans-Jürgen Petrauschke. Die Entwicklung gehe in die richtige Richtung, sagte der Landrat, der gestern die Unfallstatistik für das Vorjahr vorstellte.

Zwar blieb die Zahl Verkehrsunfälle, bei denen Menschen zu Schaden kamen, annähernd gleich — sie sank kreisweit um 1,46 Prozent auf 1419 Fälle. Stark abgenommen hat dafür die Zahl der Schwerverletzen um knapp 20 Prozent auf 311 Personen. Die Zahl der Unfälle mit Todesfolge sank sogar fast um die Hälfte, von 13 auf sieben Tote im Straßenverkehr. Eine leichte Steigerung gibt es bei der Zahl der Leichtverletzten, die um 4,6 Prozent auf 1463 zunahm.

Angesichts der Tatsache, dass drei der getöteten Verkehrsteilnehmer im Vorjahr Radfahrer waren, appellierte Polizeichef Petrauschke an die Radler im Kreis, mehr auf ihre Sicherheit zu achten. "Alle drei Radfahrer waren ohne Helm unterwegs", betonte Petrauschke, der zwar nicht die Helmpflicht, aber das Einschalten des gesunden Menschenverstands befürwortet.

"Auch wenn ein Helm nicht gut aussieht, nach einem Unfall sieht es noch schlimmer aus", sagte der Landrat, der seine Warnung auch an die Senioren unter den Verkehrsteilnehmern richtet. Denn die meisten Unfälle in der Altersgruppe ab 65 Jahren aufwärts passieren jenen Senioren, die mit dem Rad unterwegs sind. 113 Rad-Unfälle (2011: 128) mit Senioren zählte die Polizei 2012. Insgesamt waren im Vorjahr 269 Menschen dieser Altersgruppe in Unfälle verwickelt, immerhin: 15 weniger als im Vorjahr.

Betroffen von Verkehrsunfällen sind in vielen Fällen auch Kinder. 132 Mal, genauso oft wie im Vorjahr, waren Minderjährige 2012 in Unfälle verwickelt. Allerdings stieg die Anzahl der verletzten Kinder von 169 auf 178 an. Die meisten von ihnen, 123 Kinder (Vorjahr: 119) waren als Fußgänger oder Radfahrer an den Unfällen beteiligt.

Wenn es um die Unfallursachen geht, sind es eher die Fehler der erwachsenen Autofahrer, die für Zusammenstöße sorgen. Die meisten Unfälle im Rhein-Kreis passieren beim Abbiegen, Wenden, Anfahren und Rückwärtsfahren. Auch Missachtung der Vorfahrt, zu hohe Geschwindigkeit und Alkohol- oder Drogenfahrten zählen zu den Fehlern, die zu Unfällen führen.

Geschult ist die Polizei mittlerweile darauf, Fahrer, die unter Alkoholeinfluss stehen, zu erkennen und aus dem Verkehr zu ziehen. "Bei 170 Unfällen war die Ursache Alkohol, 31 Mal waren Drogen im Spiel", berichtet Gerhard Kropp, Leiter der Direktion bei der Kreispolizei. Einen Negativ-Rekord stellte 2012 eine Frau aus Meerbusch auf: Sie war mit über drei Promille im Rhein-Kreis unterwegs.

Fortführen will die Polizei in diesem Jahr ihre Kampagne gegen zu hohe Geschwindigkeit im Straßenverkehr. "Die Blitzmarathons haben für Aufmerksamkeit gesorgt", sagte Kropp, den noch immer Vorschläge vonseiten der Bürger erreichen, auf welchen Straßen geblitzt werden sollte. "Wir nehmen weiter jeden Hinweis auf und nehmen das Thema ernst", sagte Kropp.

(NGZ/rl/url/jco)
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