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Grevenbroich Hunderte Siegel-Abgüsse zeugen von Stadtgeschichte

Grevenbroich · Hans Wagner hat Sammlung der Stadt übergeben.

 Hans Wagner (r.) übergab Klaus Krützen etliche Siegel-Abgüsse.

Hans Wagner (r.) übergab Klaus Krützen etliche Siegel-Abgüsse.

Foto: Stadt

Recht klein präsentiert sich der Abguss des Schöffensiegels von 1308, die stilisierte Burg findet sich heute im Grevenbroicher Stadtwappen. Größer ist da schon das Siegel des Grafen von Jülich, Stadtherr von Grevenbroich, mit Reiter-Silhouette. Eine beeindruckende Sammlung von Siegel-Abgüssen hat Hans Wagner in vielen Jahren zusammengetragen. Nun übergab der 81-Jährige seine Siegel-Sammlung Bürgermeister Klaus Krützen und Thomas Wolff vom Stadtarchiv als Dauerleihgabe für die Sammlung der Stadtgeschichte. Der gebürtige Laacher hat selbst bis Ende der 90er Jahre im Stadtarchiv gearbeitet.

Intensiv befasst sich Hans Wagner mit Stadtgeschichte, und "ich habe mich schon früh für Siegel interessiert", erzählt er. Immer wieder suchte er in staatlichen und kirchlichen Archiven - etwa in Düsseldorf, Köln und Münster - Siegel rheinischer Herrscherdynastien und ließ dann Abgüsse erstellen - oder er fertigte sie mit seinen Kenntnissen manchmal selbst an. Neben den Grafen und Herzögen von Jülich, die die Stadt Grevenbroich für fast fünfhundert Jahre zum Mittelpunkt eines Amtsbezirkes machten, sind auch Siegel der Grafen von Kessel als "Herren von Broich" oder "domini de bruke" dabei. Mit so manchem Abguss konnte Hans Wagner bereits anderen helfen, schließlich befinden sich in seiner Sammlung auch Abgüsse von Siegeln aus dem Stadtarchiv Köln, die vor einigen Jahren beim Einsturz des historischen Archivs vernichtet worden waren. Für die Sammlung zur Stadtgeschichte stellen die Repliken, wie Krützen und Wolff betonen, eine bedeutende Bereicherung dar. Sie sollen nun für Forschung und Ausstellungen Verwendung finden. "Die Siegel waren Beurkundungsinstrument für viele Jahrhunderte, und sie zeugen auch vom Herrschaftsverständnis früherer Zeiten", sagt Thomas Wolff. Neben den Abgüssen übergab Wagner als Dauerleihgabe auch seine umfangreiche orts- und regionalhistorische Bibliothek.

(cso-)
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