Grevenbroich Deko-Freunde ergattern hölzerne Osterhasen am Haus Welchenberg

Grevenbroich · Großer Andrang herrschte gestern am Haus Welchenberg in Neuenhausen: Die Mitarbeiter des AHG-Therapiezentrums für Suchtkranke haben dort bei einem Basar Osterdekorationen aus Holz verkauft, die Bewohner des Heims seit Weihnachten in der Holzwerkstatt des Zentrums hergestellt haben.

Wie immer bildete sich bereits vor Verkaufsstart vor der Werkstatt eine lange Schlange, denn die Deko-Artikel sind bei vielen Liebhabern in der Region heiß begehrt. Etliche Besucher kamen vorbei, um Osterhasen und Co. preisgünstig zu ergattern; viele auch aus umliegenden Orten wie Jüchen, Rommerskirchen oder gar Neuss. "Die Qualität ist gut. Außerdem stimmt der Preis. Im normalen Handel gibt es so etwas gar nicht", sagte Besucherin Irmgard Broich aus Jüchen, die zuletzt Weihnachtsdeko am Haus Welchenberg gekauft hatte und von den Produkten überzeugt ist.

Ilse und Willi Esser aus Gustorf, die bei einer Radtour Halt am Therapiezentrum eingelegt haben, waren ebenfalls schon einmal auf Einkaufstour in der Holzwerkstatt: "Uns geht es auch darum, die Menschen zu unterstützen."

Tatsächlich kommen die Einnahmen der Deko-Artikel, die dort leicht über dem Selbstkostenpreis verkauft werden, der Werkstatt zugute, die davon wieder neue Materialien anschafft. Das Ziel der Arbeitstherapie: eine geregelte Tagesstruktur schaffen. "Der Verkauf steigert das Selbstwertgefühl der Heimbewohner, die alle Artikel in Handarbeit mühevoll gefertigt haben. Das ist Anerkennung ihrer Arbeit", betont Arbeitstherapeut Jürgen Hoeveler, der die Werkstatt leitet.

Zwölf Heimbewohner hatten in den vergangenen Monaten viel Zeit investiert, um hunderte Osterhasen, Hühner, Eier, Vogelhäuschen, Insektenhotels, Mini-Autos und andere dekorative Objekte aus Holz zu basteln und diese entsprechend farbig anzumalen. Zu den skurrilsten Stücken zählten zweifelsohne einige schwarz-grüne Vogelhäuschen mit Borussia-Raute, die nun sicher einige Fußballfans erfreuen.

Die Artikel bekamen die Besucher allerdings erst beim Eintritt in die Holzwerkstatt zu Gesicht: Niemand hatte vorher einen Blick auf sie werfen können. "Das ist eine Überraschung; es ist aber immer etwas Schönes dabei", erzählte Irmgard Broich, die gestern zu den ersten zählte, die die Werkstatt betraten.

(cka)
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