Grevenbroich Handel: Einkaufen zum Erlebnis machen

Grevenbroich · Der Werbering setzt seine Arbeit mit den bekannten Gesichtern fort. Die größte Herausforderung für das Team um Fred Schlangen: Das gastronomische Angebot soll erweitert werden, denn die Kunden wollen Einkauf als Erlebnis.

Grevenbroich: Handel: Einkaufen zum Erlebnis machen
Foto: Das wünschen sich die Mitglieder des Werberings für die Grevenbroicher Innenstadt – nicht nur bei den Stadtfesten. NGZ-Foto: L. Berns

Vorstandswahlen, die aktuelle Entwicklung der Innenstadt, Chancen für gastronomische Angebote in Grevenbroich und eine neue Veranstaltung am 21. Juni — dies waren zentrale Themen bei der Jahreshauptversammlung des Werberings im Bernadussaal. Dessen alter und wieder gewählter Vorsitzender Fred Schlangen skizzierte dabei als "allerwichtigsten Punkt", die "Verweildauer in der Innenstadt zu erhöhen": "Die Anforderung an die City haben sich verändert: Die Kunden wollen nicht mehr lediglich den täglichen Bedarf decken, sie wollen Einkauf als Erlebnis." Dazu würden soziale Kontakte, der Kaffee und das Essen sowie Geschäfte mit Wohlfühl-Charakter gehören.

Grevenbroich zählt zu den Shopping-Adressen, die Kunden aus der Umgebung anziehen. Im Ranking der Städte und Gemeinden des Rhein-Kreises Neuss belegt die Kommune den ersten Platz mit einer Zentralitätsziffer von 119 — ein Wert über 100 weist auf einen Anziehungspunkt für die Region hin. Während Fred Schlangen "nahezu alle Sortimente abgedeckt" sieht, gebe es im gastronomischen Angebot jedoch noch Lücken: "Dieses in der Breite auszubauen, das wird die wichtigste Aufgabe für die kommenden Jahre werden."

Allerdings ist es auch eine Aufgabe, die nicht einfach zu erfüllen sein wird. Darauf wies Rainer Spenke, Geschäftsführer für den Bereich Nordrhein des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) hin. Eine Schwierigkeit sei die Erreichbarkeit von Restaurants innerhalb von Innenstädten: "Dort fehlen oft Parkplätze. Wenn Sie mit nassen Hosenbeinen in ein Restaurant gehen, dann wird es ein kurzer Abend." Erfolgsversprechend seinen gastronomische Konzepte mit einem möglichst umfassenden Angebot: "Idealerweise wird ein Frühstück geboten, danach eine Kleinigkeit zum Mittagessen, anschließend Kaffee und Kuchen, danach am Abend Restaurantbetrieb.

Abgerundet wird das durch eine Bar." Das Angebot in der City an Cafés und Eisdielen schätzt Spenke als "sehr gut" ein. Fehlen würden etwa eine Pizzeria, ein Imbiss oder ein Fastfood-Betrieb — typische Angebote für die Mittagspause. Generell gab er zu bedenken, dass es für Gastwirte zunehmend schwieriger werde, wirtschaftlich zu arbeiten. "Ein Brauereiausschank lohnt sich heute nicht mehr. Statt 1,50 Euro müsste ein Bier mehr als 2,50 Euro kosten — und das zahlt niemand." Rainer Spenke schlug den Mitgliedern des Werberings vor, zunächst mal genau zu ermitteln, welche gastronomischen Angebote fehlen.

Die planen aber zunächst einmal ein neues Fest: "Vielen Händler wurde die Zeit zwischen Cityfrühling und Cityherbst zu lang: Sie wünschten sich eine zusätzliche Aktion", sagt Fred Schlangen. Diese ist terminiert für Freitag, 21. Juni. Beim "Sommernacht-Shopping" sollen die Läden länger offen sein. Neben Livemusik von zwei Bands sind Angebote geplant, "die zum Verweilen animieren", so Organisator Thomas Wiedenhöfer.

Bei den Vorstandswahlen gab es nur eine Neubesetzung: Statt Olysia Denius wird Gil Kotler für die Coens-Galerie im Werbering-Führungsstab sein. Die übrigen acht Posten blieben unverändert.

(NGZ/rl)
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