Grevenbroich Schranken-Störung führt zu langen Staus

Grevenbroich · Eine Dreiviertelstunde mussten Autofahrer am Montag vor dem geschlossenen Bahnübergang am Gustorfer Bahnhof warten, lange Staus bildeten sich. Kein Einzelfall: Laut DB liegt eine Störung vor, Techniker suchen nach der Ursache.

 Autokolonne vor den Schranken am Gustorfer Bahnhof. Gestern mussten Autofahrer rund 45 Minuten auf der Provinzstraße und Zur Wassermühle ausharren, auch in der vergangenen Woche gab's bereits Behinderungen.

Autokolonne vor den Schranken am Gustorfer Bahnhof. Gestern mussten Autofahrer rund 45 Minuten auf der Provinzstraße und Zur Wassermühle ausharren, auch in der vergangenen Woche gab's bereits Behinderungen.

Foto: Lothar BErns

Dagmar Reschke ist verärgert. "Eine halbe Stunde habe ich vor den Schranken am Gustorfer Bahnhof gestanden, doch es kam kein Zug. Dann habe ich gewendet und bin zurück nach Neuenhausen gefahren", erklärte die 66-Jährige und ergänzt: "Mein Termin in Gustorf war da längst vorbei." Etliche Autofahrer, Radfahrer und Fußgänger mussten sich am Montag nach 9 Uhr am Bahnübergang am Bahnhof rund 45 Minuten in Geduld üben. Nichts ging mehr auf beiden Seiten der Schranken, der Verkehr staute sich auf der Provinzstraße und bis weit hinter die Gustorfer Wassermühle.

Entnervt gaben Autofahrer die Warterei auf und wendeten. "Es gab Chaos, zumal auch Kunden der Supermärkte zum Teil die Parkplatzausfahrt versperrten, weil sie nicht Richtung Gustorf abbiegen konnten", schildert Reschke. "Und manche Fußgänger gingen trotz der gesenkten Schranken über die Gleise", so die Neuenhausenerin. "Bereits am Freitag war der Übergang so lange geschlossen, dass ich nach einer Viertelstunde umgekehrt bin. Es nervt, so lange zu warten und nicht zu wissen, wann sich etwas tut."

Erst nach einer geschlagenen Dreiviertelstunde hoben sich am Montag die Halbschranken, konnte der Verkehr rollen. "In der vergangenen Woche — am Mittwoch, Freitag und Samstag — gab es dasselbe Problem", erklärt Gabi Wellenberg vom Geschäft Blumen-Ambiente, das nicht weit vom Übergang an der Provinzstraße liegt. "Viele wenden auf der Straße, zum Glück hat es keinen Unfall gegeben." Und Dagmar Reschke fragt: "Warum steht am Übergang kein Schild mit einem Hinweis, an wen man sich bei einer Störung wenden kann?"

Vor einigen Jahren bereits hatten Verkehrsteilnehmer über eine Stunde lang vor den Schranken ausharren müssen — wie damals liegt auch jetzt eine technische Störung vor. "Wir bedauern die langen Wartezeiten, Techniker sind vor Ort und suchen mit Hochdruck nach der Ursache", sagte ein Sprecher der Deutschen Bahn gestern. Die Anlage in Gustorf sei mit einer neuen Technik versehen worden. "Wir untersuchen, ob darin der Grund liegt." Seit dem Wochenende sei die Technik störanfällig. Bei so langen Wartezeiten wie gestern könnten sich die Wartenden an die Polizei wenden.

Und der Bahnsprecher betont, dass Fußgänger, Radfahrer oder Autofahrer auf keinen Fall bei gesenkten Halbschranken die Gleise überqueren sollten. "Das ist lebensgefährlich. Wenn man den Zug hört, ist es bereits zu spät. Verkehrsteilnehmer sollten zur eigenen Sicherheit die Wartezeit in Kauf nehmen oder aber einen Umweg fahren."

(NGZ/ac/anch)
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