Kapellener Karnevalslegende bei „Kempes Feinest“ Papa Peter springt für Tochter Nici im Karneval ein

Kapellen  · „Rabaue“-Legende Peter Kempermann hilft bei „Kempes Feinest“ aus. Weil Tochter Nici in der Uni-Klinik liegt, übernimmt jetzt der Vater.

 Wird auf Facebook als „The Godfather of Kempes Feinest“ gefeiert: Peter Kempermann mit der Band seiner Tochter.

Wird auf Facebook als „The Godfather of Kempes Feinest“ gefeiert: Peter Kempermann mit der Band seiner Tochter.

Foto: Kempes Feinest

Mit dem Ende der Session 2014/15 hat er Abschied vom Karneval genommen und sich in den Ruhestand begeben. Doch weil „et kütt wie et kütt“, wird sich Peter Kempermann (67), Ex-Frontmann der „Rabaue“, nun doch noch einmal voll in den Fasteleer stürzen. Und das hat einen guten Grund: Tochter Nici, Sängerin der Band „Kempes Feinest“, liegt mit einer bakteriellen Entzündung in der Kölner Uni-Klinik – und Papa Peter übernimmt jetzt ihren Part. Nicht weniger als 34 Auftritte liegen nun bis zum Veilchendienstag vor ihm – purer Stress. „Das habe ich mir nicht träumen lassen“, sagt die Karnevals-Legende aus Kapellen.

 Nichts geht mehr: Nici Kempermann im Klinikbett.

Nichts geht mehr: Nici Kempermann im Klinikbett.

Foto: Nici Kempermann

Am Wochenende waren „Kempes Feinest“ noch im jecken Einsatz, mit neun Auftritten am Tag. „Wie immer habe ich Vollgas gegeben – und dann kam plötzlich und unerwartet das Aus. Mein ganzer Körper schmerzte, ich konnte nicht mehr“, berichtet Nicole „Nici“ Kempermann. Sofort lieferten die Band-Kollegen ihre Frontfrau in der Kölner Uni-Klinik ab. Die Diagnose der Ärzte: „Bakterielle Entzündungsherde im gesamten Körper – Rachen und Gelenke, alles ist betroffen“, schildert Nici.

Für die quirlige Sängerin ist das eine bittere Pille: „Das heißt im Klartext: Schonzeit. Seit vier Tagen liege ich in der Klinik und werde fast verrückt“, berichtet Nicole Kempermann über ihre Zwangspause, die ausgerechnet in die Hoch-Zeit der Session fällt. Während sie versucht, so schnell wie möglich wieder gesund zu werden und auf die Beine zu kommen, springt der Vater ein und übernimmt nun als Frontmann alle Auftritte der Gruppe. „Ich bin stolz wie Oskar, dass Papi das macht“, sagt die Tochter.

Zwar ist Peter Kempermann ein Profi in Sachen Karneval, ein echtes Urgestein – doch: „Bevor es zurück auf die Bühne geht, musste erst einmal geprobt werden“, gibt er zu. Gemeinsam mit den Jungs von „Kempes Feinest“ studierte der 67-Jährige in den vergangenen Tagen drei Songs der jungen Band ein. „,Die Nummern ,Wenn Du nit danze kanns’ und ,Melodie’ habe ich schon voll drauf, das funktioniert“, sagt Peter Kempermann stolz. Sicherheitshalber wird er bei den Auftritten auf zwei altbewährte Titel seiner „Rabaue“ zurückgreifen, auf das „Insellied“ und „Die Hände zum Himmel“.

Seit Mittwoch sitzt der Kapellener wieder im Tour-Bus – und die Band ist froh darüber, eine karnevalserprobte Prominenz an ihrer Seite zu haben: nämlich „The Godfather of Kempes Feinest“, wie sie im sozialen Netzwerk Facebook posteten. „Jetzt geht es erst mal quer durch Köln“, sagt der 67-Jährige mit Blick auf etliche Zelt-, Saal- und Open-Air-Auftritte, die es in den nächsten Tagen zu bewältigen gilt. „Ich hoffe, dass ich das in meinem Alter überhaupt noch schaffe“, meint der Kapellener und schmunzelt. „Aber es wird schon klappen.“

Peter Kempermann und die Musiker hoffen nun darauf, dass Nici zumindest am Donnerstag für einen TV-Auftritt in den WDR-Arkaden aus dem Krankenhaus entlassen werden kann. Denn dort wird Playback gesungen – „und es sähe sicher merkwürdig aus, wenn ich dazu meinen Mund bewegen würde“.

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