Grevenbroich 350 Unterschriften gegen geplante Ortsumgehung

Grevenbroich · "Pro O" setzt sich für die Ortsumgehung für Kapellen und Wevelinghoven ein, die Schutzgemeinschaft "Rettet die Erftaue" gegen die geplante Trassenführung. Jetzt sammelten die Gegner der Ortsumgehung rund 350 Unterschriften am Rewe-Markt.

 Silvia Erschfeld, Frank Fiebinger und Dirk Schimanski (v.r.) von "Rettet die Erft-aue" sammelten am Einkaufszentrum Unterschriften.

Silvia Erschfeld, Frank Fiebinger und Dirk Schimanski (v.r.) von "Rettet die Erft-aue" sammelten am Einkaufszentrum Unterschriften.

Foto: H. Jazyk

Weitere Unterschriftenlisten, die an die Bürgermeisterin gehen sollen, sind im Umlauf. Akute Gefahr, dass die Pläne umgesetzt werden, sieht der Vorsitzende der Initative, Gerhard Hoff, zwar nicht: "Ich bin der Meinung, dass der Bau der Umgehungsstraße L 361n aufgrund der Finanzlage des Landes eher unwahrscheinlich ist." Das sei jedoch kein Grund, sich zurückzulehnen: "Wir müssen weiterhin wachsam sein."

Stellvertretende Vorsitzende Annette Reisinger präsentierte einen selbstgemachten Bildband mit schönen Winterimpressionen von der Erftaue. Für sie und für Schriftführerin Silvia Erschfeld steht fest: Auch wenn die geplante Straße das Naturschutzgebiet nicht tangiere, müsse auch das angrenzende Landschaftsschutzgebiet geschont werden. "Flora und Fauna halten sich nicht an Grenzen, die wir setzen", so Reisinger. Die Initiative "Rettet die Erftaue" macht sich für eine andere Trasse für die Umgehung stark — parallel zur A 46 in Richtung Noithausen mit Anschluss an die K 22 in Höhe des ehemaligen Blumenbetriebs Esser.

Die Initiative setzt sich zudem mit den Argumenten von "Pro O" auseinander. Die werfe Anwohnern vor, im Tüschenbroich günstig Bauland erworben zu haben im Wissen, dass die Umgehungsstraße dort gebaut werden soll — und jetzt dagegen anzugehen. "Richtig ist, dass das Tüschenbroich mit 240 Euro pro Quadratmeter der teuerste Teil von Kapellen ist", stand bei der Aktion am Samstag auf einem Plakat.

Vor Ort am Kapellener Einkaufszentrum war auch Grünen-Ratsherr Dieter Dorok, auch er ist gegen die geplante Trasse. Seine Fraktion wird nun im Bauausschuss zudem beantragen, die Ortsdurchfahrten von Kapellen und Wevelinghoven für Lkw-Verkehr zu sperren.

(NGZ)
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