Grevenbroich Flächen für Windräder gesucht

Grevenbroich · Unternehmen aus der Energiebranche planen den Bau von Windrädern im Stadtgebiet. Doch Grevenbroich muss passen: Es fehlen die notwendigen Flächen. Ein Gutachterbüro soll jetzt auf Standortsuche gehen.

In Jüchen haben die Arbeiten für einen Windpark begonnen. Künftig sollen sich nahe der Autobahn 540 vier Rotoren drehen. Noch mehr werden es auf der Königshovener Höhe sein: RWE plant dort den Bau von 18 Anlagen. Zwar auf der Bedburger Seite der Halde, aber — wie Jüchen — in direkter Nähe zur Stadtgrenze. Grevenbroich selbst hat keine Freiflächen mehr für die weißen Mühlen, das aber soll sich ändern. Voraussichtlich wird der Fachausschuss in dieser Woche ein Gutachten zur Standortsuche in Auftrag geben.

"Unternehmen aus der Energiebranche fragen im Rathaus immer wieder nach, ob sie hier Windkraftanlagen errichten können", sagt der städtische Planungsdezernent Werner Hoffmann. Nachdem die Vollrather und die Frimmersdorfer Höhe "ausgebucht" sind, kann die Stadt aber keine Flächen mehr anbieten. "Wir wollen nun ein Fachbüro beauftragen, nach Grundstücken zu suchen, auf denen eine Konzentration von Windrädern möglich ist", erklärt Hoffmann. Gesucht werden "windreiche" Flächen, die zum einen weit genug von Ortschaften entfernt liegen, zum anderen keine künftigen Wohn- und Gewerbegebiete tangieren.

Wo solche Flächen liegen können, kann sich Dieter Dorok, Energie-Experte der Bündnisgrünen, vorstellen: "Windräder könnten etwa in der Nähe des RWE-Wasserwerks in Elsen-Fürth gebaut werden, aber auch auf der Grevenbroicher Seite der Königshovener Höhe." Zudem seien solche Anlagen auch im Bereich des BoA-Kraftwerks in Neurath und in der Nähe der Bundesstraße 477 bei Neukirchen denkbar. "Ich bin gespannt, zu welchen Ergebnissen das Fachbüro kommen wird", sagt Dorok.

Werner Hoffmann geht davon aus, dass das Ergebnis im Herbst vorliegen wird: "Dann können wir uns mit den Unternehmen an einen Tisch setzen und möglicherweise neue Flächen ausweisen." Interesse an einer solchen Konzentrationszone meldet auch das Gas- und Wasserwerk Grevenbroich (GWG) an: "Wir würden gerne hier mehrere Anlagen errichten, darunter auch ein Bürgerwindrad. Dafür brauchen wir aber eine große Fläche", sagt Geschäftsführer Willi Peitz.

Zunächst wird das heimische Versorgungsunternehmen aber auf der Vollrather Höhe die letzte dort noch mögliche Windkraftanlage errichten — und damit in die erneuerbaren Energien einsteigen. "Eigentlich sollte der Rotor schon stehen, doch das Genehmigungsverfahren zieht sich hin", erklärt Willi Peitz. Nach seiner Einschätzung wird die Landschaftsbehörde im Sommer ihre Zustimmung geben.

(NGZ)
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