Jugendfreizeit in Goch Lagerleben vor der Haustüre

Goch · Trotz Corona stellten die Gocher Ferienwerke ein vielfältiges Programm auf die Beine. Betreuer von Jugendrotkreuz und KJG Liebfrauen trafen sich zu einem gemütlichen „Bergfest“-Abend am Kompetenzzentrum.

 Das Ferienspaß-Küchenteam trifft sich nach dem Programm für die Planung der nächsten Tage.

Das Ferienspaß-Küchenteam trifft sich nach dem Programm für die Planung der nächsten Tage.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

In diesem Jahr mussten weit über 300 Gocher Kinder und Jugendliche auf die Fahrt ins Ferienlager verzichten. Der Grund: Corona. Abstandsregeln hätten nicht eingehalten werden können, weder auf der Fahrt in den Bussen noch in den Schützenhallen im Sauerland. Die Organisatoren der verschiedenen Ferienwerke in der Weberstadt – Jugendrotkreuz, KJG Liebfrauen, Ferienwerk Arnold Janssen, die evangelische Kirchengemeinde und die Stadtverwaltung mit Jugendzentrum Astra und Museum Goch – hatten sich daher im Mai gemeinsam eine Alternative überlegt. Heraus kam ein buntes Beschäftigungsprogramm mit Lagerfeeling. Ein Hauch von diesem war zu spüren am „Bergfest“-Abend der Betreuer von Jugendrotkreuz und KJG (Katholische Junge Gemeinde) Liebfrauen am Kompetenzzentrum des DRK Goch. Auf Strohballen rund um eine knisternde Feuerschale saßen zahlreiche junge Menschen mit fröhlichen, zufriedenen Gesichtern. Sie hatten  diesen Tag mit Kindern und Jugendlichen verbracht und stellten fest: Ferienlager – das geht auch zu Hause.

„Wir waren erst unsicher, wie es mit der neuen Situation geht, aber es ist bis jetzt sehr gut gelaufen, die Kinder hatten Spaß, das ist das Wichtigste“, sagte Malte Rocker. Das bestätigte auch Jan Seegers und erzählte, sie hätten Vieles machen können, was auch auf dem üblichen Lagerplan stand, zum Beispiel die „Super Sauerland Safari“. Das Jugendrotkreuz hatte 60 Teilnehmer auf zwei Wochen á 30 verteilt. Somit waren die Gruppen überschaubarer. „Ein anderes Arbeiten mit weniger Kindern“, so Betreuerin Jara Kreusch, man habe aber deutlich gespürt, dass alle einfach froh seien, einmal raus aus dem Alltag zu kommen. So berichtete auch Alexander Hoiboom von der KJG Liebfrauen: „Die freuen sich einfach tierisch, dass überhaupt etwas stattfindet.“ Er erklärte, dass sie in dieser besonderen Lage die Bezugsgruppen nicht wie üblich gemischt hätten, sondern nach Alter und Freundschaften geordnet hätten. So waren diejenigen zusammen, die sich gut kennen und gerne etwas zusammen machen. Auch eine Sicherheitsmaßnahme wegen Corona. Während die Betreuer diesen Abend einfach nur genossen, stand für die Teilnehmer der KJG der Kino-Abend auf dem Programm. Gezeigt wurde das witzige Zeichentrickabenteuer „Ab durch die Hecke“, und die Popcorn-Maschine fehlte nicht. Wie die Leiterin der KJG Liebfrauen, Karina Nehnes, mitteilte, hatten ihre Schützlinge an diesem Tag bereits eine Schatzsuche in der Stadt unternommen, außerdem hatten die Teilnehmer mithilfe von Fotos bestimmte Orte in Goch gesucht und gefunden. Weitere Aktivitäten rund um das Haus am See in Kessel stehen noch auf dem Programm. Marco Lübeck, Leiter des Jugendrotkreuz Goch, zeigte sich sehr zufrieden mit dem Ferienlager zu Hause. „Wir haben heute mit den Kindern eine Alpaka-Farm in Hassum besucht, das kam richtig gut an“, sagte er. Er lobte auch die Zusammenarbeit mit den anderen Ferienwerken: „Sonst arbeiten wir nebeneinander her, jetzt stimmen wir uns ab und tauschen uns aus.“ Der Abend am Kompetenzzentrum war daher in der Hauptsache für das Betreuerteam. Der Hausherr am Kompetenzzentrum und Leiter des DRK Goch, Hermann Josef Kleinen, der auch Fachbereichsleiter Jugend, Schule und Sport ist, freute sich über die gelungene Organisation auch dank der Unterstützung durch Stadt und Jugendamt. Gochs Bürgermeister Ulrich Knickrehm sagte, er sei stolz, dass durch das Engagement vieler Betreuer gelungen sei, was ihm „Sorge bereitet habe“. Er hoffe, dass im nächsten Jahr die „echten“ Ferienfahrten wieder stattfinden können.

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