Fußball Parkplätze am Stadion: Ärger bis es knallt

Straelen · Zwischen Stadt Straelen und SV Straelen gibt es unterschiedliche Auffassungen, was die Zuständigkeit für die Parkplatzsituation rund um das Stadion betrifft. Kommune sei verantwortlich, so die Kreispolizei.

Die Stadt Straelen genießt einen hervorragenden Ruf: über Jahre hinweg kerngesund, bekannt durch den Handel mit Blumen und Gemüse, besitzt sie sogar eine eigene Autobahnausfahrt. Aber auch der ortsansässige Sportverein trägt nicht unerheblich zur Bekanntheit der Kommune bei. Wer sich nicht gerade für Gemüse interessiert, dürfte die Blumenstadt auch durch den SV Straelen kennen. Denn als man in ähnlich aufgestellten Städten noch mit 'ner Büchse spielte, war der SVS schon eine Top-Adresse im gehobenen Amateurfußball. Doch fühlt sich die Fußballabteilung des Vereins derzeit von der Stadtverwaltung unfair behandelt.

Es geht um die Parkplatzsituation rund um das Stadion an der Römerstraße (unsere Redaktion berichtete). Fußballfans würden mit ihren Fahrzeugen Zufahrten versperren und auch die Durchfahrt für Rettungsfahrzeuge sei an einigen Stellen etwas problematisch, heißt es in einem Schreiben der Stadt.

SVS-Vorsitzender Hermann Tecklenburg hatte nach dem vergangenen Spiel am Samstag gegen die Sportfreunde Baumberg seinen Unmut über das Verhalten der Verwaltung geäußert. Um es vorsichtig auszudrücken. Neben der inhaltlichen Auseinandersetzung mit der Behörde gefiel dem Bauunternehmer auch der Ton nicht. Sein Mitarbeiter habe einen oder zwei Tage vor dem Spiel einen Brief in der Post gehabt, in dem sinngemäß stand, der SVS habe acht Ordner zu stellen, die sich um den Verkehr kümmern sollen, so Tecklenburg. Der sah auch aufgrund des Umgangs mit dem Klub nicht ein, Männer für die Verkehrsregelung abzustellen. "Eher hätte ich denen gesagt, setzt euch in die Kneipe und trinkt ein paar Bier", sagt der Fußballkenner.

Die Verwaltung bewertet die Situation anders. In einer Pressemitteilung führt sie aus: "... Der SV Straelen als Veranstalter..., hatte leider im Vorfeld und auch am Spieltag keine eigenen Maßnahmen zur Regelung der zu erwartenden Parkplatzproblematik vorgesehen...". Nach Ansicht von Tecklenburg muss der Verein das auch nicht. Dabei bekommt er nicht unmaßgebliche Unterstützung - und zwar von der Polizei. Michael Ermers, Pressesprecher der Kreispolizeibehörde, sagt dazu: "Für den ruhenden Verkehr ist eindeutig das Ordnungsamt einer Kommune verantwortlich. Fahrzeuge dürfen generell überall dort parken, wo es nicht verboten ist. Also auch in Wohngebieten. Falls diese Zufahrten versperren oder Rettungswege blockieren, muss das Amt dafür sorgen, dass die Pkw abtransportiert werden." Die Polizei, so Ermers, leiste zwar auch unterstützende Hilfe, doch ändere das nichts an der Tatsache, dass die Kommune sich um ordnungswidrig abgestellt Fahrzeuge kümmern müsse. "Wenn der Veranstalter sich mit Personal an der Verkehrsregelung beteiligt, so ist das sicherlich zu begrüßen. Aber es ist kein Muss", sagt Ermers. Bei größeren Veranstaltungen übernehme die Polizei die Verkehrsregelung, aber nicht bei jedem Fußballspiel, so der Behördensprecher weiter, denn da müssten schon besondere Gefahren sein.

Christian Hinkelmann kümmert sich bei der Stadt um das Thema. Beim Spitzenspiel gegen Schonnebeck vor zweieinhalb Wochen, zu dem 900 Zuschauer kamen, hatte es größere Probleme durch falsch parkenden Autos gegeben. "Danach gab es ein Gespräch mit dem SVS, das nicht so gut verlaufen ist", sagt Hinkelmann. Ziel war es, herauszufinden, wie das Problem in Zukunft besser gelöst werden kann. "Wenn ich weiß, wir erwarten 800 bis 900 Leute und alle Vereinsmitglieder haben freien Eintritt, dann muss ich mir im Vorfeld Gedanken machen und mich um die Verkehrsströme kümmern", meint der Fachbereichsleiter. Die Anwohner haben sich bei der Kommune über wild parkende Fußballfans beschwert und da waren sie - so auch die Polizei - genau richtig.

(jan)
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