Kehrtwende Stadt macht wieder selber sauber

Erkrath · Dienstleistungen einkaufen war gestern: Nach Beschwerden wischen jetzt 64 städtische Reinigungskräfte in Kitas, Schulen und Verwaltungsgebäuden.

 Am 1. April gab es ein Begrüßungstreffen für die neuen Reinigungskräfte mit Bürgermeister Christoph Schultz im Bürgerhaus. Schultz zeigte sich erfreut, „dass wir diesen Umbruch so schnell hinbekommen haben“.

Am 1. April gab es ein Begrüßungstreffen für die neuen Reinigungskräfte mit Bürgermeister Christoph Schultz im Bürgerhaus. Schultz zeigte sich erfreut, „dass wir diesen Umbruch so schnell hinbekommen haben“.

Foto: Stadt Erkrath

Immer wieder war von Schulen und Kindergärten zu hören, dass sie mit der Reinigung durch Fremdfirmen nicht zufrieden waren: Zu viel Staub, Spinnweben und Schmutz in den Gebäuden sowie Probleme bei der Abfallentsorgung ließen kein Wohlgefühl aufkommen. Auf die häufigen Beschwerden hat die Stadt mit der Rekommunalisierung der Gebäudereinigung reagiert: Seit dem 1. April beschäftigt sie (nach 51 Neuzugängen in den vergangenen Monaten) wieder insgesamt 64 Reinigungskräfte.

Mit spürbaren Folgen: „Bei uns ist es jetzt wesentlich sauberer“, berichtet Susanne Adomeit, Leiterin der Grundschule Sandheide. In der Schule waren zuvor sowohl städtische als auch externe Reinigungskräfte im Einsatz. „Man konnte immer genau sehen, wer wo saubergemacht hat. Die Externen hatten wohl einfach nicht genug Zeit, um gründlich zu reinigen“, sagt die Schulleiterin, die sich nun nicht mehr über schlecht gewischte Tische ärgern muss.

Auch im Alt-Erkrather Montessori-Kinderhaus war es vor der Umstellung in Sachen Sauberkeit „nicht immer einfach“, sagt Leiterin Jutta Jakob. Seit einiger Zeit hatte die Einrichtung allerdings eine gute externe Kraft – und freut sich, dass diese nun bei der Stadt fest angestellt ist und der Kita somit erhalten bleibt.

Insgesamt konnte die Kooperation mit Fremdfirmen allerdings nicht überzeugen: „Die Erfahrungen mit diversen Firmen waren sehr negativ. Die Leistungen blieben erheblich hinter der ausgeschriebenen Qualität zurück. Es gab Gespräche mit den Geschäftsführern, Rechtsanwälte wurden eingeschaltet, Verträge gekündigt und neu ausgeschrieben. Gebessert hat sich die Lage nicht“, bilanzierte die Stadt bereits Ende 2017.

Auch nach dem Wechsel der Reinigungsfirma sei die Mehrzahl der Nutzer mit dem Ergebnis nicht zufrieden gewesen. Rückmeldungen der Hausmeister hatten gezeigt, dass die Reinigungskräfte oft nicht oder nicht ausreichend von ihrem Arbeitgeber über die vertraglich festgelegten Leistungen und Intervalle unterrichtet worden waren. Die Stadt hatte daher bereits ab Oktober 2015 wieder damit begonnen, ihre verbliebenen eigenen Reinigungsstellen nicht mehr auslaufen zu lassen, sondern neu zu besetzen. Im Vergleich sei die Leistung des städtischen Reinigungspersonals weitaus besser, Beschwerden seien die absolute Ausnahme.

In einem ersten Schritt waren 2018 Reinigungskräfte für die Verwaltungsgebäude, das Bürgerhaus und die Stadthalle eingestellt worden. Fremdfirmen erledigen aber weiterhin das Putzen von Fenstern und Rahmen, die Reinigung nach Ende von Bauarbeiten und auch Grundreinigungen sowie Sonderreinigungen.

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