Kreis Heinsberg Schon Elfjährige kiffen

Kreis Heinsberg · Drogenmissbrauch im Kreis geht zwar allgemein zurück. Doch beobachten die Suchtberatungsstellen eine Verschiebung zu illegalen Drogen wie Cannabis. Die Zusammenarbeit mit Schulen wird immer wichtiger.

Drogenmissbrauch als Massenphänomen sei im Kreis rückläufig, schwere Fälle werden mehr und das Einstiegsalter niedriger. Das sagte der Leiter des sozialpsychatrischen Dienstes des KreisGesundheitsamtes, Dr. Wolfgang Sommer. Bei der Vorstellung des Jahresberichtes 2007 der Suchtberatungsstellen wurde deutlich, dass der Kreis in Sachen Drogenkonsum den bundesweiten Tendenzen folgt.

Gefahren fürs Gehirn

Eine Verschiebung von Alkohol zu illegalen Drogen wie Cannabis und Amphetaminen habe sich als Teil eines jahrelangen Trends weiter verfestigt, sagte Sommer. Gerade der Bereich Cannabis steche durch immer jüngere Konsumenten hervor. Mitarbeiter der Beratungsstellen berichteten von elfjährigen Konsumenten. Da im jungen Alter das Gehirn noch nicht ausgereift sei, so Sommer, seien die Folgen für die Entwicklung und Gesamtgesundheit oft verheerend. Persönlichkeitsveränderungen seien zu beobachten, und soziale Kompetenzen entwickelten sich nicht oder verhärmten, bei Schwerstfällen seien psychoseähnliche Zustände nicht selten.

Die Suchtberatungsstellen begegnen diesem Trend mit einer Vielzahl kostenfreier und vertraulicher Beratungs- und Suchtvorbeugungsangebote.

Manche tun sich noch schwer

Die Hemmschwelle zur Beratung sei Dank solcher Informationsmaßnahmen gefallen, sagte Tiebel. Sie hoffe nun, dass andere Schulen folgten. "Manche tun sich jedoch weiterhin schwer mit dem Thema."

(RP)
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