Kooperation von Stadt Rheinberg und Caritasverband Moers-Xanten Chance auf Beratungsstelle zu „Sexualisierter Gewalt“

Rheinberg · Im Rheinberger Jugendhilfeausschuss ist über eine Förderung für eine neue Beratungsstelle gesprochen worden. Die Stadt kooperiert mit dem Caritasverband Moers-Xanten.

 Kindesmissbrauch kommt überall vor, auch in Rheinberg.

Kindesmissbrauch kommt überall vor, auch in Rheinberg.

Foto: dpa/Julian Stratenschulte

Sexualisierte Gewalt gegen Kinder und Jugendliche findet mitten in der Gesellschaft statt, auch in Rheinberg. „Für uns ist das ein extrem wichtiges Thema“, machte Azra Zürn, Leiterin des städtischen Fachbereichs Jugend und Soziales, in der Sitzung des Jugendhilfeausschusses deutlich. Es vergehe kaum eine Woche, in der die Medien nicht über Vorfälle berichteten. Und in der aktuellen, von Bundesinnenminister Horst Seehofer vorgestellten Kriminalitätsstatistik sei im Bereich von Sexualdelikten gegen Kinder und Jugendliche eine Zunahme um 6,8 Prozent verzeichnet – darauf wies im Ausschuss Elias Sentob von der FDP hin. Knapp 15.000 Fälle seien im vergangenen Jahr bekannt geworden, von der Dunkelziffer ganz zu schweigen. Etwa 12.600 konnten aufgeklärt werden.

Nun ist Azra Zürn auf eine Ausschreibung aufmerksam geworden und hat gleich gehandelt. Das Land NRW fördert für die Prävention und Intervention bei sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche den Ausbau von Beratungsangeboten und stellt entsprechende Fördermittel zur Verfügung. Es ist eine dauerhafte Übernahme der Personalkosten in Höhe von bis zu 80 Prozent vorgesehen.

Ziel sei es, von sexualisierter Gewalt betroffenen Kindern, Jugendlichen und Familien eine umfassende Unterstützung anzubieten. Zudem sollen Angebote der Prävention, Diagnostik, Intervention, therapeutische Begleitung, Nachsorge und Stabilisierung von Bezugspersonen etabliert werden. Ebenso wird eine enge Vernetzung und Kooperation mit anderen Einrichtungen und Institutionen (insbesondere Jugendämtern, Justiz und Polizei) angestrebt.

Herr des Verfahrens ist der Kreis Wesel. Die für das Antragsverfahren notwendige Entscheidung führt das Kreisjugendamt Wesel im Kreisausschuss herbei. Der Caritasverband Moers-Xanten hat sich für diese Förderung beworben und könnte eine halbe Stelle schaffen, um das Beratungsangebot vorzuhalten. Insgesamt sind im Kreisgebiet zwei volle Stelle vorgesehen: eine weitere halbe Stelle beim Caritasverband Wesel-Dinslaken und eine beim Kreis. In einem der nächsten Jugendhilfeausschüsse soll über ein Konzept berichtet werden. Dietmar Heyde stellte in Aussicht, über die Bereitstellung von Haushaltsmitteln nachzudenken.

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