Erkelenz Lebenshilfe schafft 125 Jobs

Erkelenz · Im Erkelenzer Gipco baut die Lebenshilfe ihre vierte Werkstatt für Behinderte im Kreisgebiet. Dort finden 100 Menschen mit Behinderungen und 25 Fachkräfte neue Arbeitsplätze. 2010 soll der Betrieb beginnen.

Behinderte Menschen, die in einer der drei Werkstätten der Lebenshilfe im Kreis Heinsberg arbeiten möchten, müssen dafür bislang nach Heinsberg gebracht werden. Ab 2010 werden die Wege für Behinderte aus Erkelenz und Wegberg kürzer: Die Lebenshilfe baut im Gewerbe- und Industriepark Commerden (Gipco) eine weitere Werkstatt. 100 neue Arbeitsplätze für Behinderte (30 davon für Menschen mit Mehrfachbehinderung) und 25 für Fachkräfte in Produktion und Betreuung entstehen dort. Damit möchte die Lebenshilfe auch dem zunehmenden Bedarf an Arbeitsplätzen für Behinderte nachkommen. Die Werkstätten in Heinsberg und Oberbruch seien mit derzeit 1014 Arbeitsplätzen bereits überbelegt, sagte Lebenshilfe-Geschäftsführer Edgar Johnen. Er stellte das Projekt gestern im Erkelenzer Rathaus zusammen mit Vertretern der Stadt, des Landschaftsverbands Rheinland (LVR) und der Kreissparkasse vor.

80 Prozent Fördermittel

"Die Menschen sollen dort arbeiten, wo sie wohnen", betonte Gabriele Lapp vom LVR. Der Verband fördert das Werkstatt-Projekt mit 560 000 Euro. Insgesamt sind 2,3 Millionen Euro dafür veranschlagt — 80 Prozent übernimmt die öffentliche Hand (neben dem LVR das Landessozialministerium und die Agentur für Arbeit), den Rest muss die Lebenshilfe mit Spenden finanzieren. Zu diesem Spendenvolumen trägt auch die Kreissparkasse bei: Von ihrer 100 000 Euro-Spende an die Walter und Elfriede Meyer-Stiftung der Stadt Erkelenz gehen 30 000 an das Lebenshilfe-Projekt.

Die Werkstatt entsteht auf einem 9600 Quadratmeter großen Gelände im Herzen des Gipco, die Werkstatt aus zwei miteinander verbundene Gebäuden wird 2200 Quadratmeter Fläche einnehmen. Die dort beschäftigen Mitarbeiter werden in den Produktionbereichen digitales Archivieren, Aktenvernichtung, Montage und Verpackung tätig.

Bei den Lebenshilfe-Mitarbeitern in Heinsberg hat sich das Projekt bereits herumgesprochen — und bei Edgar Johnen sind schon Weihnachtswünsche eingegangen mit Versetzungswünschen nach Erkelenz. Andrea Koch und Detlef Randerath vom Werkstattrat teilen die Vorfreude, denn sie haben das neue Gelände schon besichtigt. "Es ist ein schönes Grundstück", sagte Randerath. Die Grünflächen mit kleinen Seen und einer Brücke haben es ihm besonders angetan.

Wenn alles nach Plan läuft, beginnt die Lebenshilfe im Frühjahr 2009 mit dem Bau. 2010 soll dann die Arbeit in der neuen Werkstatt aufgenommen werden.

(RP)
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