Erkelenz Ein Prinz neben dem anderen

Erkelenz · Aus allen Karnevalsgesellschaften waren die Prinzenpaare und Dreigestirne (soweit vorhanden) zum Empfang des Bürgermeisters in die Burg gekommen. Ausgesprochen harmonisch und ausgelassen war's diesmal.

"Wartet noch kurz mit dem Foto, das EKG-Prinzenpaar ist noch nicht da." Hacky Eichler vom Elferrat der Erkelenzer Karnevalsgesellschaft scherzte mit den Pressefotografen, die zum Gruppenbild mit Bürgermeister Peter Jansen und den Tollitäten des Erkelenzer Stadtgebietes baten. Der Prinzenempfang der Stadt Erkelenz in der ehrwürdigen Burg fand gestern ohne EKG-Tollitäten statt — dieses Jahr ist Erkelenz' größte Karnevalsgesellschaft bekanntlich ohne Prinz —, doch die Vertreter der Gesellschaft machen sich mittlerweile einen echten Spaß aus der Geschichte.

Locker ging's mal wieder zu, als Jansen die Narrenherrscher empfing. Sicher, eng ist es immer, wenn sich eine Woche vor dem großen Karnevals-Showdown die Prinzenpaare und Dreigestirne treffen, dafür stimmt aber stets die Stimmung. Auch gestern durften zahlreiche Anekdoten nicht fehlen, die vornehmlich die Präsidenten der Gesellschaften zum Besten geben. Zum Beispiel "Scheng" Eggerath, Präsident der KG Lövenicher Hoppesäck; er machte diesmal auf seine Allwetterfrisur aufmerksam, "die garantiert bei jedem Wetter hält".

Lob aus Kückhoven

Der neue "Knallköpp"-Präsident aus Golkrath, Wolfgang May, erinnerte sich noch gut an den Empfang 2005, als er als Prinz in der Burg war: "Das fällt mir im Vergleich auf: Damals war es hier saukalt, heute habt ihr wärmendes Gebläse." Einen Verbesserungsvorschlag hatte May aber auch parat: "Wie wäre es im nächsten Jahr mit einer Fußbodenheizung?" Und was war mit Norbert Müschen? Der Elferratspräsident der KG "De Japstöck" Kückhoven hielt sich auffallend zurück.

Sonst nutzte er den städtischen Empfang stets, um subtil Kritik zu üben an der Stadt; was hat er sich da nicht schon alles einfallen lassen — von der Stadthalle bis zum Internetauftritt der Stadt, sogar als Hoppeditz las er der Stadt schon die Leviten.

Gesten aber musste er Bürgermeister Peter Jansen und der Stadtspitze gute Arbeit bescheinigen: "Ich weiß wirklich nicht, was ich da noch sagen soll bei einer tollen neuen Stadthalle, einem funktionierenden Parkleitsystem und einer guten Internetseite." Mit Lob sparte auch EKG-Vorsitzender Stephan Schüren nicht, er zollte den anderen Karnevalsgesellschaften Respekt, die immerhin mit Prinzen in der Burg erscheinen konnten.

Gastgeber Peter Jansen freute sich über so viel Narretei in historischer Umgebung. Den Prinzen überreichte er Sekt, die Prinzessinnen erhielten hübsche Halstücher. Im Anschluss zogen die Blau-Weißen, Rot-Weißen, Grün-Weißen und Gelb-Blauen gemeinsam zum Biwak in die Stadthalle.

(RP)
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