Rees Polizei zählt Verkehr in Haffen

Rees · Leidet auch Haffen unter der einseitigen Sperrung der B 8? Auch diese Frage soll bei einer aktuellen Kontrolle auf der Deichstraße geklärt werden. Die Polizei hat dort ein Messgerät installiert, das detaillierte Daten über die tatsächliche Verkehrsbelastung liefern soll.

 Die Kreispolizei hängte am Mittwochmittag ein Messgerät kurz hinter der scharfen Kurve am neuen Haffener Feuerwehrhaus auf.

Die Kreispolizei hängte am Mittwochmittag ein Messgerät kurz hinter der scharfen Kurve am neuen Haffener Feuerwehrhaus auf.

Foto: Axel Breuer

Der Protest der Anwohner hatte offenbar schnell Erfolg: Nachdem es immer mehr Klagen über die zunehmende Verkehrsbelastung in Haffen auf der Deichstraße gab, kam der Wunsch auf, eine aktuelle Verkehrszählung durchzuführen.

Das passiert jetzt. Die Kreispolizei hängte am Mittwochmittag ein Messgerät kurz hinter der scharfen Kurve am neuen Haffener Feuerwehrhaus auf. "Nach zahlreichen Beschwerden der Bürger wollen wir so einen genauen Überblick über die tatsächliche Verkehrsbelastung bekommen", erläutert Sue Boekholt, Sprecherin der Kreispolizei.

Aktueller Auslöser ist die Sperrung der B 8 zwischen Mehrhoog und Haldern in Richtung Rees. Die offizielle Umleitung führt über Haldern, doch viele würden jetzt auch auf Haffen ausweichen, so die Befürchtung im Ort. "Das werden wir jetzt überprüfen", sagt die Polizeisprecherin.

Das Gerät wird eine Woche lang sämtliche Fahrzeuge permanent erfassen. Dabei wird einmal die Uhrzeit registriert und außerdem das Tempo der Wagen. Zudem misst die Anlage auch die Länge der Fahrzeuge. Das soll Hinweise dazu liefern, wie viele Lastwagen den Bereich durchfahren.

Denn bekanntlich gibt es auch die Befürchtung, dass der Verkehr durch die Erweiterung der Futtermittelfirma Thesing zunehmen könnte. Die Anwohner begrüßen die Aktion. "Unser Beamter draußen hat uns erzählt, dass sich die Leute richtig gefreut haben, als die Anlage aufgestellt wurde", berichtet Sue Boekholt. Nach der Testwoche will die Polizei die Daten ganz genau auswerten und auflisten, wie schnell die Wagen unterwegs sind und wie groß die Verkehrsbelastung überhaupt ist.

Wie berichtet, hat sich die Situation an der Deichstraße für Radler dadurch zugespitzt, dass sie jetzt den Bürgersteig nicht mehr benutzen dürfen. Das ist die Folge einer Änderung der Grundsätze für Radwege.

Da viele Autofahrer schneller als die erlaubten 50 Stundenkilometer fahren würden, wäre es für die Radler nicht ungefährlich auf der breiten Straße zu fahren. Gerade in der scharfen Kurve ist die Straße kaum einzusehen. Daher hatte es am letzten Sonntag auf Initiative der Grünen auch schon eine Bürgerversammlung zum Thema "Verkehr in Haffen" gegeben.

"Wenn die Daten ausgewertet sind, wird entschieden, ob und welche Maßnahmen wir an der Deichstraße ergreifen", sagt die Polizeibeamtin. Die Stadt Rees bekomme die Ergebnisse auch. Schließlich werde die Situation dann in enger Abstimmung mit der Kommune diskutiert.

(RP/rl)
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