Rees Bürger in Haffen sind sauer

Rees · An der Ortsdurchfahrt Haffen werden Bürger den Verkehr zählen. Das haben gestern 30 Anwohner beschlossen. Sie trafen sich an der Kreisstraße auf Einladung von Margret Derksen und Helmut Wesser (Grüne).

 Wie kriegt man es hin, dass die Fahrzeuge langsamer fahren? 30 Anwohner kamen gestern nach draußen, um darum zu reden. Eingeladen hatten dazu die Grünen.

Wie kriegt man es hin, dass die Fahrzeuge langsamer fahren? 30 Anwohner kamen gestern nach draußen, um darum zu reden. Eingeladen hatten dazu die Grünen.

Foto: Markus van Offern

Margret Derksen beschrieb das Problem: Das Verkehrsaufkommen ist zu hoch, es gilt Tempo 100 bis unmittelbar vor den beiden Ortseinfahrten, der Rad- und Gehweg ist entwidmet worden. Das alles wird durch die geplante Werkserweiterung der Firma Thesing und durch die aktuelle einseitige Sperrung der Bundesstraße 8 noch verschärft. Zudem habe der Kreis Kleve in Kürze eine Erneuerung der Fahrbahndecke vorgesehen. Sie habe in dieser Angelegenheit den Kreis Kleve angeschrieben, die Antwort stehe noch aus.

Autos müssen langsamer werden

Anschließend entspann sich eine Diskussion zu der Frage, wie die Verkehrssituation entschärft werden könnte. Eine Beschränkung auf Tempo 30 allein brächte nicht viel, dann werde doch "mit 50 durchgefahren", betonte ein Teilnehmer.

Eine Anwohnerin schlug vor, zusätzlich Schwellen in die Fahrbahn einzubauen Die Lkw müssten vor diesen Drempeln abbremsen, das könne insbesondere bei leeren Lkw Lärm verursachen, wurde ihr entgegengehalten.

Im Raum Rheinberg habe er eine Lösung gesehen, berichtete ein weiterer Teilnehmer. Er beschrieb trichterförmige Dorfeinfahrten als verkehrsberuhigende Maßnahmen. Die Verkehrsberuhigung müsse deutlich vor den Ortseinfahrten beginnen, lautete eine andere Meinung.

In diesem Zusammenhang wurde die Beseitigung einer Hecke im Bereich der Ortseinfahrt aus Richtung Rees scharf kritisiert. Hierdurch wirke die Straße optisch viel breiter und lade zum Schnellfahren geradezu ein, hieß es.

Unverständnis wurde zudem über die Entwidmung des Bürgersteiges als Radweg geäußert, mit der Folge, dass Kinder über 10 Jahren jetzt auf der Straße fahren müssen. Das Überqueren der Straße sei für Kinder ein großes Problem, unterstrich ein vierfacher Vater. Für besonders neuralgische Stellen wie die Ausfahrt der Fa. Thesing und die neue Feuerwehrzufahrt wurden Querungshilfen gefordert.

Als unglücklich wurde die geplante Fahrbahnerneuerung der Kreisstraße parallel zur Teilsperrung der B 8 angesehen. Überdies sei die Autobahnauffahrt Rees noch nicht fertiggestellt. Helmut Wesser betonte, dass das Problem sei, dass die Vergabe der Fahrbahnerneuerung vermutlich schon erfolgt sei. Angesichts der vielfältigen Probleme und auch aufgrund des Meinungsbildes der Bürgerversammlung vor Ort schlug er gestern eine "Verkehrskonferenz" vor. Hierzu sollen der Straßenplaner des Kreises Kleve, Bürgermeister Christoph Gerwers sowie die anderen Parteien eingeladen werden.

Die Ergebnisse der Verkehrszählung durch die Anwohner in Haffen sollen hierbei eine wichtige Grundlage bilden.

(befi)
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