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Emmerich Peter Hinze: "Politische Kultur hat gelitten"

Emmerich · Neumarkt und Gesundheitspark waren Thema beim Neujahrsempfang der Stadt Emmerich im PAN.

 Bürgermeister Peter Hinze überreicht dem Bezirksgeschäftsführer des VdK Wolfgang Gorzalka einen Scheck über 15153,58 Euro für die Kriegsgräberfürsorge und bedankte sich für die Spende bei den Emmericher Schützen.

Bürgermeister Peter Hinze überreicht dem Bezirksgeschäftsführer des VdK Wolfgang Gorzalka einen Scheck über 15153,58 Euro für die Kriegsgräberfürsorge und bedankte sich für die Spende bei den Emmericher Schützen.

Foto: Fotos (3). Klaus-Dieter Stade

Der Orkan "Friederike" war auch beim traditionellen Neujahrsempfang, der am Donnerstagabend im PAN kunstforum stattfand, ein vorrangiges Thema. "Aufgrund der Wetterlage hat sich die Reihe der Gäste etwas gelichtet", sagte Bürgermeister Peter Hinze, der sich bei Feuerwehr, THW und Rettungsdiensten für den Einsatz - es gab etwa 100 Notfälle - bedankte. "Leider gab es auch ein Todesopfer, unser Mitgefühl gilt der Familie."

 Peter Hinze und sein Ehemann Hubertus begrüßen Stadtwerke-Chef Udo Jessner (r.) und Ehefrau Inge.

Peter Hinze und sein Ehemann Hubertus begrüßen Stadtwerke-Chef Udo Jessner (r.) und Ehefrau Inge.

Foto: Stade Klaus-Dieter

Rund 400 Gäste, Vertreter aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft, Kirche, Justiz und Gesellschaft, aus Emmericher Vereinen, Amts- und Würdenträger, begrüßte Hinze gemeinsam mit seinem Ehemann Hubertus Pooth per Handschlag und mit persönlichen Worten. Darunter waren rund 50 Personen mit Begleitung, die zufällig ausgewählt wurden. Eine von ihnen war Maren Steigerwald. "Ich war überrascht, als ich die Einladung bekam, habe mich aber sehr gefreut", sagte die 21-Jährige, die von ihrer Mutter Martina begleitet wurde. "Es ist schön, dass so jeder mal die Möglichkeit bekommt, am Neujahrsempfang teilzunehmen."

In seiner Rede stellte Hinze die Gemeinsamkeiten zwischen Politik und Theater heraus. Nicht selten stehe er im Rampenlicht auf der Bühne, ist Akteur mit einer bestimmten Rolle, oft auch Regisseur. "Und manchmal sitze ich nur im Zuschauerraum und beobachte wahlweise staunend, bewundernd und erschrocken, was auf der Dorf-, Stadt- und Weltbühne passiert." Die politische Kultur in der Stadt habe gelitten, mit Sorge sehe er, dass am Ratstisch die politische Verlässlichkeit und die Nachhaltigkeit des Tuns der Verwaltung immer wieder in Frage gestellt werden. Er wünsche sich, dass es im neuen Jahr gelinge, weniger gegeneinander zu agieren, sondern mehr miteinander.

 Die Fackelträger der Feuerwehr am PAN-Eingang gehören zum Neujahrsempfang.

Die Fackelträger der Feuerwehr am PAN-Eingang gehören zum Neujahrsempfang.

Foto: Stade Klaus-Dieter

Auch die Großprojekte sprach er an. "Gerade, was Neumarkt und Gesundheitspark anbelangt, erwarte ich von den Investoren, dass sie ihre Zusagen halten. Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht." Weitere Themen waren das Plus im Haushaltsentwurf 2018 und der Aus- und Aufbau der Gesamtschule. "Wir wollen einen hochwertigen Schulstandort, den erreichen wir nur, wenn wir Grundschule, Gesamtschule und Gymnasium gut ausstatten." Investitionen in Schulen, Kindergärten und familienunterstützende Angebote seien auch wichtig, um eine echte Integration zu ermöglichen. Der Bürgermeister sprach über die Weiterentwicklung des Stadtbildes, über "De wette Telder", aber auch über Leerstände. "Für eine erfolgreiche Entwicklung der Innenstadt kommt es auf jeden einzelnen an." Schwer im Magen liege ihm das Thema "Betuwe" mit dem viel gescholtenen Konsens. Aber ohne diesen könne die Stadt auf 14 Millionen Euro sitzen bleiben. "Dieses Geld wird dann in Zukunft fehlen." Politik heiße, Verantwortung zu übernehmen und Entscheidungen zu treffen. Beim Theater gebe es ein Drehbuch, in der Politik nicht. "Ob es eine falsche oder richtige Entscheidung war - das erweist sich oft erst Jahre später. Aber dafür sind wir gewählt. Das ist Teil unserer Rolle."

Besonders stolz war der Bürgermeister, als er Wolfgang Gorzalka, Bezirksgeschäftsführer des VdK, einen Scheck über 15153,58 Euro für die Kriegsgräberfürsorge überreichte. Zum ersten Mal beim Neujahrsempfang war die Stadtjugendprinzessin Mariella Schmitz von den St. Johannes Schützen Praest. Auch Michaela Born, die jedes Jahr vielen Emmerichern das Sportabzeichen abnimmt, freute sich über die Einladung. "Das ist eine schöne Anerkennung der ehrenamtlichen Arbeit."

(moha)
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