Lehren aus dem Machtkampf Warum der Härtetest für die K-Frage notwendig ist

Meinung | Düsseldorf · Politische Machtkämpfe gelten als Stimmungskiller und Gift für die Zustimmungswerte. Erst Recht in einem corona- und konfliktmüden Land. Dabei sind sie manchmal notwendig – und gerade für die K-Frage höchst aufschlussreich.

 Gekürte Kanzlerkandidaten: Annalena Baerbock will für die Grünen, Armin Laschet für die CDU/CSU ins Rennen gehen.

Gekürte Kanzlerkandidaten: Annalena Baerbock will für die Grünen, Armin Laschet für die CDU/CSU ins Rennen gehen.

Foto: FOTOS: M. Kappeler/DPA, K. Nietfeld/DPA | MONTAGE: C. SCHNETTLER/FOTOS: DPA (3) | MONTAGE: C. SCHNETTLER

Nun haben zwei politische Lager parallel und in größtmöglichem Kontrast vorgemacht, wie sie mit Machtfragen umgehen. Die Grünen stehen mit ihrer geräuschlosen Kür einer Kanzlerkandidatin als die Harmonie-Sieger da und werden auch selbst nicht müde zu betonen, dass sie einen neuen Politik- und Führungsstil verkörpern wollen. Dass es ihnen nicht um Keilereien gehe, ums Beine wegtreten, sondern ums Machen. Und natürlich klingt das schön, weil alle die Corona-Querelen so satt haben. Und Raufereien schon auf dem Schulhof immer nur Ärger brachten. Die Grünen nutzen die Konfliktmüdigkeit, indem sie lieber von Zupacken und Gemeinschaft reden. In der zähen, zänkischen, ziellosen Pandemieschleife, in der das Land gefangen ist, sind das positive Schlüsselwörter.