Emmerich Junge Leute planen Protest: "Ohne den Kaplan würde Veni ausbluten"

Emmerich · Die jungen Leute von Veni, zeigen ihre Bestürzung am deutlichsten. Ihnen geht es vor allem um Kaplan Christian Olding. Für seine Stelle und für ihre Projekte wollen sie kämpfen.

 Gestern beim Veni-Treffen. Noah Debiel, Stephanie Sess und Jonathan Nwankwo (v.l.) halten Spiele mit symbolträchtigen Bezeichnungen in den Händen wie "Intrige" oder "Wahrheit und Lüge".

Gestern beim Veni-Treffen. Noah Debiel, Stephanie Sess und Jonathan Nwankwo (v.l.) halten Spiele mit symbolträchtigen Bezeichnungen in den Händen wie "Intrige" oder "Wahrheit und Lüge".

Foto: Axel Breuer

Die 16-jährige Chelsea Wagener macht deutlich, wie ernst es den jungen Leuten ist: "Veni hat uns den Weg zu Gott gezeigt", sagt sie eindringlich. "Wir haben uns mit unserem Glauben auseinandergesetzt. Wir haben einen Sinn in der Kirche gesehen. Jetzt wird uns das alles wieder weggenommen."

Der Kampf der Veni-Aktiven gegen den Abzug von Pfarrer Karsten Weidisch und Kaplan Christian Olding hat beeindruckende Dimensionen. Gestern trafen sich einige Dutzend junge Leute, um nächste Schritte zu planen. Sie haben einheitliche T-Shirts in Druck gegeben, planen ihr Auftreten bei der Gemeindeversammlung am Donnerstag, malen Transparente, organisieren eine Menschenkette, sammeln Argumente, die sie Weihbischof Wilfried Theising vortragen wollen.

"Veni ist für uns ein Geschenk Gottes", erklärt die 16-jährige Kim Laarmann. "Karsten Weidisch und Christian Olding haben uns in die Kirche zurückgeholt." Jetzt fühlen die jungen Menschen sich missachtet: "Das ist unser Glaube. Das ist unsere Kirche. Und das lassen wir uns nicht kaputtmachen."

Positive Reaktionen erhalten die Veni-Aktiven derzeit aus allen Gemeindeteilen und allen Generationen. Eine am Samstag gegründete Facebook-Gruppe "Pro Christian Olding / Karsten Weidisch" hatte gestern über 850 Mitglieder. "Wir hätten nicht erwartet, dass doch so viele Leute hinter uns stehen. Dafür sind wir dankbar", sagen sie.

Was sie tun, wenn all ihre Bemühungen scheitern, wollen sie sich nicht überlegen. Aber es gibt weitere Etappenziele. Erst einmal wollen sie Bischof Felix Genn um ein Gespräch bitten. Und dann "wollen wir uns mit unseren Unterschriftenlisten in Rom bemerkbar machen".

Ohne Olding könnte Veni in Emmerich sich bei allen Bemühungen nicht halten, meinen die jungen Leute selbst. Abgesehen davon, dass Olding die Veni-Gottesdienste zelebriert, bei denen schon mal 600 Menschen die Kirche füllen: "Wir sind noch nicht so weit", meint Chelsea Wagener. "Wir stehen auf unserem Weg noch am Anfang. Ohne den Kaplan würde das ausbluten." Und Kim Laarmann ergänzt: "Er ist unser Mittelpunkt."

Kaplan Christian Olding darf sich nach Weisung aus dem Bistum zurzeit nicht zum Thema äußern.

(szf)
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