Vrasselt feiert Karneval statt Halloween Vrasselt ist jetzt schon ganz „jeck“

Vrasselt · Am Mittwoch wurde nicht nur Halloween gefeiert: Im Haus Slütter gaben bei „Jeck im Saal“ viele regionale Bands karnevalistische Lieder zum Besten. Der Abend wurde vom VCK veranstaltet. Die 350 Gäste feierten ausgelassen.

 Die Band „Jungs vom Bölt“ machte mit Songs wie „Wenn dat Trömmelche jeht“ oder „Rut sin de Rose“ richtig Simmung.

Die Band „Jungs vom Bölt“ machte mit Songs wie „Wenn dat Trömmelche jeht“ oder „Rut sin de Rose“ richtig Simmung.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Wenn man schon eine solche Ansammlung an tollen Karnevalsmusikern in der Region habe, dann brauche man nicht auf bekannte Gruppen wie „Die Räuber“ oder „Cat Ballou“ zurückzugreifen, so die Idee des Vrasselter Carnevals Komitee (VCK). Und so wurde mit den „Jungs vom Bölt“, „Tröäters“, „Drie Keer Niks“ und „Dörmakar“ die geballte Ladung an Karnevalsbands auf die Bühne geholt und am Mittwoch unter dem Motto „Jeck im Saal – total lokal“ ins Haus Slütter eingeladen.

„Die Resonanz ist mit 350 verkauften Karten einfach toll“, freute sich VCK-Präsident Simon Terhorst. „Das zeigt auch die tolle Zusammenarbeit und Freundschaft der Emmericher Karnevalsvereine.“ Unter den Besuchern zeigten sich viele in ihren Outfits: Die Damen vom HFK – Hüthumer Frauen Karneval – in einheitlichen Shirts und ihrem Erkennungszeichen, die roten Schuhe, die „Hüthumer Schuhplattler“ trugen leuchtend blaue T-Shirts, die Mitglieder vom Emmericher Karnevals Verein (EKV) beschriftete Westen und die VCK-Mitglieder ihre roten Shirts. Das „Noch-Prinzenpaar“ Harald und Manuela genoss seine letzten Amtstage im karnevalistischen Ambiente.

Die Jungs vom Bölt, die „Hausband“ der Gesellenfunker, fungierten als Eisbrecher. Viel Eis gab es aber nicht zu brechen, denn das Publikum machte von Anfang an mit, als das Sextett mit Kölschen Liedern zum Mitsingen einlud. „Wenn dat Trömmelche jeht“, „Rut sin de Rose“ oder „Mach Dein Ding, dingeling“ beherrschten die Zuhörer textsicher. Dabei stand der Auftritt der Bölt-Jungs auf unsicheren Füßen, weil zwei der Musiker wegen Krankheit ausfielen. Doch Charly Braun am Bass, Gitarrist Gregor Brockmann, Kalle Proest an den Percussions und Schlagzeuger Emil Heinzel fanden kurzfristig Ersatz: Neben Dustin Trilsbeek am Keyboard sprang Alex Klingen, Schwager von Emil Heinzel, als Sänger und Gitarrist ein. „Der wusste vor 14 Tagen noch nichts von seinem Glück“, schmunzelte Heinzel. Eine gemeinsame Probe reichte, um eine tolle Show abzuliefern.

Danach wurde es bunt, als ein Dutzend Musiker in farbenfrohen Anzügen, die Tröäters aus Doetinchem, den Saal eroberten. Da stand keiner still, als die Musiker herumsprangen und –tanzten, während sie mit „Verdammt, ich lieb Dich“ oder „Wahnsinn“ den Saal einheizten.

Seit rund 20 Jahren gibt es die Band „Drie Keer Niks“, die viele Auftritte in der niederländisch/deutschen Grenzregion absolviert und auf jeder Elterner Karnevalssitzung dabei ist. Begonnen hat alles mit einem Auftritt der drei Mulder-Brüder Pascal, Wim und Paul in der Gaststätte „Zum Fritz“. Seit Jahren schon ist der Schlagzeuger Johan Hendriks dabei. Mit einem ihrer Kult-Lieder „Morattamottamotta“ begannen sie und steckten das Publikum gleich an. Bei „Kleine weiße Känguru“, „Box üt, Box aan“ und „Vanillevla“ bebte der Saal. Und dass die Jungs auch den Rock’n’Roll beherrschen, bewiesen sie unter anderem mit einem fetzigen „Rockin’ all over the World“. Mehrere Zugaben waren fällig, der ganze Saal tönte lautstark: „Kom van dat dak af“.

Mit ihrer bekannten „Ouvertüre“, den Song „Jetzt geht’s los“, legte die VCK-eigene Hausband „Dörmakar“ los und heizte die Mega-Stimmung noch weiter an. Mittlerweile hat die sechsköpfige Band um Frontmann Marcel Janßen – mit Sängerin Olivia Strupp, den Gitarristen Jan-Arne Bettray und Nico Winter, Bassist David Köhn, Schlagzeuger Karsten Mölders und Manuel „Manolo“ Langer, der für die Technik verantwortlich ist, sogar schon das erste Album mit fünf eigenen Liedern vorzuweisen. Neben Kölschen Songs sind es vor allem immer wieder die eigenen Lieder wie „Dorfkindmomente“, die bei den Zuhörern ankommen.

Das Publikum war begeistert von der Mischung aus Karneval, Pop, Hits und Rock’n’Roll und rief immer wieder nach Zugaben – ein Abend, der nach einer zweiten Auflage verlangt. „Wir freuen uns über die tolle Resonanz bei der Premiere. Wir werden über ‚Jeck im Saal’ sprechen und dann mal sehen, wie es weiter geht“, sagte VCK-Vize Olivia Strupp.

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