Erbentagssitzung in Bienen Auch Zäune schützen nicht vor Wölfen

BIENEN · Vor dem Erbentag berichtete Schäfer Jens Holtkamp über das Problem mit den Wölfen. Haushalt des Deichverbandes ist ausgeglichen.

 Holger Friedrichs, Geschäftsführer des Deichverbandes Bilsich-Landesgrenze, spricht im Bürgerhaus Bienen vor dem Erbentag. 

Holger Friedrichs, Geschäftsführer des Deichverbandes Bilsich-Landesgrenze, spricht im Bürgerhaus Bienen vor dem Erbentag. 

Foto: Markus van Offern (mvo)

Seit dem 1. Oktober gibt es das „Wolfsgebiet Schermbeck“. „Das neu ausgewiesene, 958 Quadratkilometer große Wolfsgebiet umfasst etwa 50 Prozent der Hochwasserschutzanlagen des Deichverbandes Bislich-Landesgrenze und reicht bis zur Reeser Rheinbrücke“, erklärte Geschäftsführer Holger Friedrichs auf der Erbentagssitzung, die Mittwoch im Bürgerhaus Bienen stattfand. 38 stimmberechtigte Mitglieder und einige Gäste konnte Deichgräf Herbert Scheers begrüßen.

Der Deich-Schäfer Jens Holtkamp hielt ein Referat zum Thema „Wolf“. Bis jetzt habe man gedacht, Zäune würden schützen. Doch seien von der Wölfin mittlerweile 45 Tiere gerissen worden – erst vor kurzem zehn Dam-Tiere – und dabei habe der Wolf einen zwei Meter hohen Zaun überwunden. „Es kommen große Gefahren nicht nur auf Ziegen und Schafe zu, sondern auch Angriffe auf Pferde und Kühe sind aus anderen Bundesländern bekannt“, so der Schäfer, dessen Schafe auf dem Bislicher Deich weiden. Zurzeit spreche man von einer Wölfin. „Wenn diese einen Partner findet, entsteht schnell ein Rudel.“ In dem ausgewiesenen Wolfsgebiet bekomme man zwar den Schaden ersetzt. „Aber keiner bezahlt mir den Mehraufwand, wenn eine besondere Betreuung der traumatisierten Tiere notwendig ist. Die Politik muss hier eine klare Linie fahren, damit die Weidetiere nicht zurückgedrängt werden“, so Holtkamp.

 „Schafe sind wertvolle Helfer zur Deicherhaltung“, sagte der Deichgräf. Er sehe hier eine besondere Gefahr. Die schlauchartigen Deiche seien für den Wolf „wie ein Buffet“. Da müsse man viele Gespräche führen, um gute Lösungen für beide Seiten zu finden.

Auf der Tagesordnung standen auch die Berichte für die Haushaltsjahre 2016 und 2017. „Die Vermögens- und Verwaltungshaushalte sind ausgeglichen aufgestellt“, bescheinigte der Wirtschaftsprüfer. Marcus Schaffeld gab den Sachstandsbericht für den Fachbereich Verwaltung ab. Im April und Mai wurden die Beitragsbescheide verschickt. Bei den Mitgliedern gibt es rund 12.200 Selbstzahler und 9200 Abbucher. Erfreulich sei, dass es seit 2013 keinen Klageeingang und Rechtsschutzantrag mehr gab, man habe Probleme ohne Gerichtsverfahren lösen können. Die rund 600 Widersprüche aus früheren Jahren haben sich auf rund 1000 Fälle summiert, weil inzwischen 400 Eigentümerwechsel stattgefunden haben.

Erfreulich sei, dass den bis zu 7000 säumigen Schuldnern von vor einigen Jahren aktuell nur noch 449 Schuldner mit einer Schuldensumme von rund 116.000 Euro entgegenstehen. Vorzeigebezirke sind Bislich und Haffen-Mehr mit nur jeweils zwölf säumigen Zahlern, im (alten) Stadtgebiet Rees, das bis Emmerich-Süd reicht und rund 8000 Mitglieder hat, gibt es 125 Schuldner. In Emmerich mit 5400 Mitgliedern haben 122 nicht gezahlt.

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