Emmerich Asylanten gut und schnell unterbringen

Emmerich · Im Emmericher Rathaus arbeiten gleich mehrere Fachbereiche an einem Konzept, das zeigen soll, wo die Stadt im nächsten Jahr die Flüchtlinge aus den Krisenregionen der Welt menschenwürdig unterbringen kann. Aktuell sind's 115.

 Zurzeit gibt es 115 Asylbewerber, die in Emmerich untergebracht sind. Davon leben 45 alleinstehende Männer im Asylbewohnerheim an der Tackenweide.

Zurzeit gibt es 115 Asylbewerber, die in Emmerich untergebracht sind. Davon leben 45 alleinstehende Männer im Asylbewohnerheim an der Tackenweide.

Foto: Markus van Offern

Zurzeit gibt es 115 Asylbewerber, die in Emmerich untergebracht sind. "Die Zahl steigt fast ständig. Ich rechne damit, dass es zum Ende des Jahres zwischen 120 und 125 sein werden", erklärt Hans Sterbenk vom Fachbereich 7 im Rathaus. Er ist für die Betreuung der Flüchtlinge zuständig.

Die Zahl der Asylbewerber ist deutschlandweit gestiegen. Betrug sie im Jahr 2012 noch 77 651, so lag sie Ende 2013 bereits bei 127 023. Und im Oktober dieses Jahres bei 158 080 (plus 56 Prozent).

In Emmerich mussten im vergangenen Jahr 60 Asylsuchende aufgenommen werden. Bis zum 24. November dieses Jahres waren es 113. Davon leben 45 alleinstehende Männer im Asylbewohnerheim an der Tackenweide, 20 Personen an der Reeser Straße in Praest und die anderen in angemieteten Wohnungen. Unter anderem auf der Blücherstraße, der 's-Heerenbergerstraße, der Wollenweberstraße und am "Großer Wall". Eine Wohnung habe man jetzt noch zur Verfügung, so Sterbenk. Man suche ständig nach neuen Möglichkeiten, Wohnraum anzumieten. "Es ist schwer, zu planen, wie viel wir noch benötigen", sagt er.

Aus diesem Grund sind verschiedenen Fachbereiche im Rathaus damit beschäftigt, ein Konzept für die Unterbringung der zugewiesenen Asylanten zu erstellen. "Der Fachbereich 5 prüft, welche Flächen man dafür nutzen kann", erklärt Herbert Kleipaß. So wurde unter anderem im Ausschuss für Stadtentwicklung Ende November beschlossen, den Bebauungsplan für die Tackenweide zu ändern. Es sollen "zur Sicherstellung einer ordnungsgemäßen Unterbringung von Flüchtlingen, Asylbewerbern und Obdachlosen eine planungsrechtliche Anpassung an die bestehende Nutzung der vorhandenen Sozialunterkünfte betrieben werden und eine Voraussetzung für eine Erweiterung dieser Einrichtungen geschaffen werden."

Es wird aber auch geprüft, ob weitere Container aufgestellt, an bestehende Einrichtungen angebaut oder Wohnraum angemietet werden kann. Der Fachbereich 3 soll die Kosten für die Maßnahmen errechnen, der Fachbereich 7 soll sich Gedanken machen, ob eine zentrale oder eine dezentrale Unterbringung, wie sie derzeit ausgeführt wird, von Vorteil ist.

Es sei wichtig, sagt Sterbenk, solche Konzepte zu entwickeln und für die Zukunft, soweit das möglich ist, zu planen. "Die Schicksale der Personen, die kommen, sind sehr unterschiedlich und oft sehr schlimm. Für die Menschen ist es wichtig, dass sie schnell und gut untergebracht werden. Unter anderem kommen 13 Asylsuchende aus Eritrea, zwölf aus Syrien, je neun aus dem Iran und Nigeria, zehn aus Guinea, je sechs aus dem Kosovo und Armenien, fünf aus Bangladesch, je vier aus Albanien, Mazedonien, Serbien und Pakistan und drei aus Marokko. Einzelne stammen aus Tadschikistan, Ägypten und Angola.

Das erste konkrete Konzept soll Mitte Januar im Sozialausschuss vorgestellt werden. Sterbenk geht davon aus, dass Ende 2015 rund 200 Asylbewerber in Emmerich untergebracht werden müssen.

(RP)
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