Duisburg Verdi droht mit Streiks im öffentlichen Dienst

Duisburg · Verdi droht mit Streik: Die Dienstleistungsgewerkschaft führt derzeit Tarifverhandlungen mit dem Land NRW. In der ersten Verhandlungsrunde vom 31. Januar konnte keine Einigung über einen neuen Tarifvertrag für die Angestellten des Landes erzielt werden. Deshalb kündigt die Gewerkschaft jetzt Warnstreiks an. Noch vor dem nächsten Donnerstag (14. Februar) sollen einige der rund 8000 in Duisburg betroffenen Arbeitnehmer ihre Arbeit gänzlich oder zumindest zeitweise niederlegen.

"Das Ziel dieser Tarifrunde ist es, den Tarifvertrag an den für Bundesbeamte geltenden Vertrag anzugleichen", sagte gestern Verdi-Sprecher Dirk Walter. "Wir fordern daher eine allgemeine Lohnerhöhung von 6,5 Prozent und die Beibehaltung von 30 Urlaubstagen."

Arbeitnehmerverbände hatten zuletzt gefordert, die Anzahl der Urlaubstage auf 26 zu reduzieren. "Ein Unding", fand Bruno Barheide, Personalratsvertreter der Universität Duisburg Essen und Mitglied bei Verdi. "Wenn man Qualität erhalten will, dann muss man die Arbeitnehmer auch angemessen behandeln."

Die Bevölkerung wird die anstehenden Warnstreiks wohl nur in Teilen zu spüren bekommen, da sich die Tätigkeitsfelder von Landesbeamten in der Stadt auf die Justiz, die Liegenschaftsbetriebe und die Universität beschränken. "Unser Ziel ist es auch nicht, die Duisburger in irgendeiner Form zu ärgern", so Barheide. "Unsere Aktionen sollen nur innerhalb des Geschäftsbetriebes Beachtung finden. Es ist uns ganz wichtig, dass das bei der Bevölkerung ankommt."

So sei es beispielsweise denkbar, dass Wartungsarbeiten an der Universität nicht durchgeführt würden. Auch die Poststelle im Gericht und andere für den Ablauf des Tagesgeschäftes wichtige Stationen könnten für einige Zeit unbesetzt bleiben. "Wenn in der Uni dann Prüfungen ausfallen müssen, weil das Licht in den Hörsälen defekt ist, werden sich die ersten Leute schon ihre Gedanken machen", ist Barheide sicher.

Mit den Warnstreiks will die Dienstleistungsgewerkschaft die Arbeitgeber auf die kommenden Verhandlungsrunden einstimmen. Für den Fall, dass es auch in der nächsten Sitzung, die am 14. Februar beginnt, zu keiner Einigung kommt, drohen weitere Maßnahmen. Was genau geplant ist, ließ Gewerkschaftssprecher Walter offen. Klar wurde jedoch, dass Verdi dann weniger rücksichtsvoll vorgehen wird. "Die Bedürfnisse unserer Mitglieder müssen an erster Stelle stehen", sagte der Verdi-Sprecher.

(RP)
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