Handball Förderer entschuldigt sich für das Pokalaus des OSC

Duisburg · Der Handball-Drittligist unterlag Bayer Uerdingen 23:29.

 Maik Schneider (links) zählte mit seinen sieben Treffern noch zu den besten OSC-Akteuren. Die Niederlage konnte aber auch er nicht verhindern.

Maik Schneider (links) zählte mit seinen sieben Treffern noch zu den besten OSC-Akteuren. Die Niederlage konnte aber auch er nicht verhindern.

Foto: probst

Die unmittelbare Reaktion von Matthias Reckzeh darauf, dass er gestern in der 51. Minute des Pokal-Derbys zwischen dem OSC Rheinhausen und Bayer Uerdingen einen Siebenmeter parierte, sprach Bände. Es war eine Szene, die sinnbildlich war für den desolaten Abend, den der Handball-Drittligist OSC Rheinhausen erwischte. Von Freude darüber, dass er den Strafwurf des Gegners entschärfen konnte, war nichts zu sehen.

Ganz im Gegenteil: Reckzeh fluchte lautstark und trat jeweils einmal gegen jeden Torpfosten.

Mit der Leistung, die seine Vorderleute im HVN-Pokal-Halbfinale an den Tag legten, war der Torwart-Routinier ganz und gar nicht einverstanden. Und das war ihm wirklich nicht zu verübeln. Denn dass Reckzeh neun Minuten vor dem Ende einen Siebenmeter hielt, spielte beim Stand von 19:26 schon lange keine Rolle mehr. Der OSC Rheinhausen hatte das Heimspiel gegen den Lokalrivalen längst verloren. Nach einer desolaten Vorstellung flogen die "Olympischen" mit 23:29 (9:13) hochkant aus dem Wettbewerb und verpassten damit die große Chance, sich für den DHB-Pokal zu qualifizieren. Die Rheinhauser, die zuletzt in der Liga gegen Bielefeld einen wichtigen Sieg einfuhren, waren gestern Abend im wahrsten Sinne des Wortes gekentert. Trainer Jörg Förderer war aufgrund der Leistung mächtig angefressen: "Ich bin maßlos enttäuscht. Wir sind heute aufgetreten wie in einem Freundschaftsspiel. Dafür kann man sich eigentlich nur entschuldigen."

Dabei hatte der Coach im Vorfeld noch unmissverständlich zu verstehen gegeben, dass das Pokalspiel, indem es ausgerechnet gegen Bayer Uerdingen um den Finaleinzug ging, hohe Priorität habe. Seine Spieler schienen eine andere Einstellung zur Partie gehabt zu haben. Von Beginn wirkte der OSC, der wohlgemerkt einige verletzungsbedingte Ausfälle kompensieren musste, in seinen Bemühungen behäbig. Erst in der siebten Minute gelang der erste Treffer. "Wir haben vorne nicht den Dreh gefunden und in der Deckung jegliche Aggressivität vermissen lassen", ärgerte sich Förderer. Bis zur Halbzeit führte Uerdingen trotz mehrfacher Aluminium-Treffer bereits mit 13:9. Nach der Pause brachte die Gäste selbst eine Rote Karte nicht mehr von der Siegerstraße ab. Dafür agierte der OSC zu harmlos. Das dachten sich wohl auch einige Anhänger der Rheinhauser, die bereits Minuten vor dem Ende die Halle verließen.

Tore: Wernicke (3), Schneider (7), Szymanowicz (8/2), Liekenbrock (2), Artmann, Roschek (je 1).

(tob)
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