Handball SG OSC Löwen schmiedet Allianz mit St. Tönis

Duisburg · Spitzenhandball sei auf Vereinsebene schwer zu realisieren, heißt es, deshalb müsse man "die Kräfte bündeln".

Als die Drittliga-Handballer der SG OSC Löwen Duisburg am Sonntag dem Spitzenreiter Bayer Dormagen tapfer Paroli boten, aber am Ende mit 27:35 unterlagen, mischte sich auch die Führungsriege der Handballabteilung der Turnerschaft St. Tönis unter die rund 700 Zuschauer. Christian Hülsemann ist als Hauptsponsor des Duisburger Drittligisten ohnehin öfter bei dessen Heimspielen anzutreffen. Dieses Mal war der Vorstandsvorsitzende der TS St. Tönis in Begleitung: Thomas Wingert (Koordinator des Jugendhandballs), Michael Diris (Abteilungsleitung) und Christoph Nagels (sportlicher Koordinator) waren vom Tönisvorster Landesligisten ebenfalls in Duisburg zu Gast.

Es dürfte nicht das letzte Mal bleiben. Wie berichtet machen die OSC Löwen und St. Tönis gemeinsame Sache. Ende der vergangenen Woche informierten sie über die Kooperation. Beide Vereine bleiben eigenständig. "Wir wollen niemanden aufsagen. Das ist nicht der Sinn der Sache", betont SG-Geschäftsführer Klaus Schuppert. Jedoch werden die Strukturen im Hintergrund aufeinander abgestimmt. Spieler aus dem Jugend- und Seniorenbereich der TS St. Tönis sollen beim Training der OSC Löwen mitmischen können und von den professionellen Einheiten von Jörg Förderer und Co. profitieren. Die OSC Löwen hingegen können den eigenen Trainingsbetrieb optimieren und talentierte Spieler der TS St. Tönis mit einem Vertrag ausstatten.

Vor dem Heimspiel gegen Dormagen sprachen die Verantwortlichen über die Hintergründe. "Ich würde das Ganze als mehr als eine normale Kooperation beschrieben. Wir gehen einen Schritt weiter. Die Prozesse im Hintergrund werden aufeinander abgestimmt. Der Begriff strategische Allianz trifft es deshalb besser", erklärte Hülsemann und ergänzte: "Wir möchten die Strukturen, die in Duisburg geschaffen wurden und von denen wir gänzlich überzeugt sind, nicht einfach kopieren, sondern uns als Ergänzung sehen." Schuppert: "Wir schlagen momentan einen innovativen Weg ein. Spitzenhandball alleine auf Vereinsebene zu realisieren, wird immer schwieriger, weil die vorhandenen Ressourcen geringer werden. Wenn man dieselben Ziele verfolgt und deshalb die Kräfte bündelt, kann das nicht so schlecht sein." Hülsemann formulierte noch deutlicher: "Gemeinsam zu arbeiten ist alternativlos. Wir sind dabei, auf diese Weise ein Alleinstellungsmerkmal hier am Niederrhein zu schaffen."

Das Motto "Kräfte bündeln", das mit der Gründung der SG OSC Löwen erfolgreich gestartet wurde, soll weiter ausgebaut werden. Schuppert strebt die Zusammenarbeit mit weiteren Vereinen der Umgebung an: "Nur so ist zukunftsfähiger Handball möglich." Er weiß jedoch auch, dass es bis dahin noch ein langer Weg ist: "Wenn das Wort Kooperation fällt, dann gibt viele Bedenken innerhalb der Vereine."

(tob)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort