Wasserball ASCD dominiert den Rivalen Spandau

Duisburg · Der deutsche Wasserballmeister ist beim 9:6-Sieg jederzeit Herr im eigenen Haus. Nur Eidners Ausschluss ist ärgerlich.

Das Gipfeltreffen hatte für Paul Schüler nicht gut begonnen. Erst verlor er das Anschwimmen gegen Maurice Jüngling. Zwanzig Sekunden später sah der 27-Jährige dann ziemlich alt aus. Sein Gegenspieler Marko Stamm schwamm auf der rechten Seite einfach so an ihm vorbei und bereitete danach mustergültig das Spandauer 1:0 durch Marc Politze vor; es blieb die einzige Führung des Rekord-Champions. Im weiteren Spielverlauf hatte der amtierende Meister und Pokalsieger das Sagen. Auch dank eines starken Schülers, dem zwei sehenswerte Treffer ins kurze Eck gelangen, behielt der Amateur SC Duisburg mit 9:6 (3:2, 1:2, 4:2, 1:0) die Oberhand.

Der Klassiker im deutschen Wasserball hielt, was er im Vorfeld versprochen hatte. Im bestens besuchten Schwimmstadion lieferten sich die "ewigen" Rivalen ein packendes Duell, in dem der ASCD fast durchweg Oberwasser hatte. Der anfängliche Rückstand währte nur kurz, dann glich Centerspieler Dennis Eidner aus. Jan Obschernikat sorgte in Überzahl für die erste Führung, die Julian Real umgehend auf 3:1 (7.) ausbaute. Danach zogen die Amateuren unbeirrt ihre Bahnen, präsentierten sich vor den Augen von Bundestrainer Nebbojsa Novoselac überaus nervenstark.

Der kurze Durchhänger vor der Pause, den Spandau nutzte, um zum 4:4 auszugleichen, konnte Kapitän Kreuzmann und Co. nichts anhaben. Ebenso wenig wie das ständige Unterzahl-Spiel. "Wir hatten in den allermeisten Situationen die richtige Antwort parat", befand Trainer Arno Troost: "Ich habe wirklich viel Gutes gesehen." Etwa, dass seine Schützlinge jederzeit Herr der Lage waren. Schüler brachte den ASCD gleich zu Beginn der zweiten Hälfte wieder in Führung. Danach vergaben Sven Roeßing im Center und Real nach einem blitzsauberen Konter. Na und? Eine Minute später machte Real seinen Fehlwurf wieder gut und sorgte in Überzahl mit Wucht für das 6:4. Duisburgs Sportler des Jahres war es auch, der den schönsten Treffer des Tages vorbereitete. Seinen Pass verwertete Dennis Eidner per Direktabnahme in bester "Tor des Monats"-Manier zum 8:6. Der Zeitpunkt hätte nicht besser sein können. Zwei Sekunden vor der letzten Viertelpause wirkte das Duisburger Kabinettstückchen für die Spandauer wie ein Leberhaken. Für die Entscheidung zugunsten des ASCD sorgte wiederum Real. Zwei Minuten vor dem Ende traf der Centerverteidiger zum 9:6. "Das Ergebnis spricht für sich. Wir haben nicht irgendwie, sondern absolut verdient gewonnen", sagte Troost.

Entspannt zurücklehnen konnte sich der ASCD-Coach in der verbleibenden Spielzeit aber nicht. Denn kurzzeitig drohten die Gemüter überzukochen. Spandaus Mateo Cuk ließ seinem Frust freien Lauf, setzte sich unfair in Szene. Sein Mannschaftskamerad Fabian Schroedter und ASCD-Center Eidner mischten sich ein. Die Folge: Kurze Tumulte, Hinausstellung für Cuk, Ausschluss mit Ersatz für Eidner und Schroedter. Eidner, später zum Spieler des Tages gewählt, fehlt den Amateuren damit im letzten Heimspiel der Hauptrunde A gegen Waspo 98 Hannover (1. März).

Der guten Stimmung der Amateure konnte dieser Wermutstropfen jedoch nichts anhaben. "Unsere Jungs haben vor allem in der Defensive eine sehr engagierte und mannschaftlich geschlossene Leistung abgerufen", sagte Troost: "Im Angriff haben wir diesmal in vielen Situation die erforderliche Geduld bewiesen."

Nächsten Samstag ist der ASCD im DSV-Pokal im Einsatz. Um 18 Uhr bittet der Nord-Zweitligist Laatzen zum ungleichen Duell.

ASCD: Schenkel - Eidner (2), Schimanski, Real (2), Rohe (1/1), M.Grohs, Roeßing, Kreuzmann, Kalberg, Schüler (2), Obschernikat (3), D. Grohs, Esforzado.

(kök)
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