Bis auf Linda Bresonik, deren Verbleib trotz Vertrag nicht gesichert scheint, und die Japanerin Kozue Ando hat der FCR keine Spielerin mehr von höherem internationalem Format. Da hilft es auch nicht, dass viele talentierte Spielerinnen neu im Kader stehen. Nur mit "Küken" werden die Duisburgerinnen keinen Fuß mehr auf den Boden kriegen.

Marco Ketelaer ist wahrlich nicht zu beneiden. Aktuell hat der Trainer nicht mal einen kompletten Kader zur Verfügung. Vorbei sind die Zeiten, als Martina Voss-Tecklenburg, auch durch ihrer Kontakte, viel bewirkte und so sportliche Qualität und Aushängeschilder nach Duisburg lotste. Dem FCR ist die Zeit davon gelaufen. Vereine wie Wolfsburg und Frankfurt haben finanziell deutlich bessere Möglichkeiten.

Dagegen ist nichts zu einzuwenden. Aber wie konnte es sein, dass sich der FCR zu Hoch-Zeiten gleich sechs deutsche Nationalspielerinnen leisten konnte, zusätzlich die Kapitäninnen von Belgien und der Niederlande? Regiert auch in der Frauenfußball-Bundesliga nur noch das Geld? Die vielen Rücktritte auf Vorstandsebene in den letzten Wochen lassen außerdem nichts Gutes erahnen.

Auch der "Unterbau" wackelt. Die zweite Mannschaft ist aus der Zweiten Bundesliga abgestiegen. Und auch die Jugend-Verbandsmannschaften bestehen nicht mehr ausschließlich aus FCR-Talenten. Sogar am Niederrhein wird dem FCR so langsam der Rang abgelaufen.