20 Heimbesitzer und zwei Schulen luden ein Ein Blick in des Nachbars Garten

Duisburg · Am „Tag der offenen Gärten“ luden am Sonntag rund 20 Heimbesitzer und zwei Schulen interessierte Besucher in ihr kleines Natur-Paradies ein.

 Im Garten von Burkhard Siewert an der Gondorfer Straße in Huckingen blüht es in voller Pracht.

Im Garten von Burkhard Siewert an der Gondorfer Straße in Huckingen blüht es in voller Pracht.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Rund 20 Gartenbesitzer – beteiligt waren auch zwei Duisburger Schulen – öffneten am Sonntag ihre Gartentore, um Besucher an der bunten Blumen- und Pflanzenpracht teilhaben zu lassen. Anlass war der „Tag der offenen Gärten“, der im Rahmen der Duisburger Umweltwochen („Duisburg Nachhaltig 2019“) durchgeführt wurde.

Burkhard Siewert aus Huckingen hatte erst Bedenken, ob sich überhaupt jemand für den von ihm und seiner Ehefrau Edith angelegten Garten interessieren würde. Aber als bereits kurz nach dem offiziellen Start um 11 Uhr die ersten Interessenten am Gartentor standen, zeigte sich schnell, dass die Zweifel unbegründet waren. Das Huckinger Ehepaar hat den 1990 angelegten Garten zu einem naturnahen kleinen Pflanzenparadies umgestaltet, in dem sich Insekten, Bienen, Schmetterlinge und Vögel wohlfühlen. Auffällig sind die großen Lavendelbüsche vor der Terrasse („Die stehen in drei Wochen in voller Blüte“), eindrucksvoll sind die verschiedenfarbigen Rosensträucher. Aber auch Stockrosen, Ringelblumen, Akelei,  Wildblumen, Kräuter und vieles mehr lassen den 300 Quadratmeter großen Garten von Februar bis zum Dezember blühen.

„Wir greifen wenig ein, vieles säht sich einfach selbst aus“, erläutert Burkhard Siewert. Kein Wunder, dass sich Spatzen, Meisen, Rotkehlchen, Drosseln und Buchfinken gerne dort sehen lassen. Eichhörnchen bedienen sich gerne am Haselnussstrauch und auch Eichelhäher helfen kräftig beim Anpflanzen und vergraben schon mal auf der Wiese Eicheln. Die Hilfe nehmen die Huckinger Gartenbesitzer allerdings nicht so gerne in Anspruch: „Neue Eichen auf der Wiese brauchen wir nun doch nicht“, so Siewert.

Guido Dzewas saß derweil in gemütlicher Runde im Schulgarten der Marxloher Herbert-Grillo-Gesamtschule. Der Lehrer für Kunst, Geschichte und Deutsch betreut mit den Jugendlichen die Garten-AG, die sich aus Schülern der 5. und 6. Klasse zusammensetzt, die immerhin 400 Quadratmeter große Innenhof-Oase. Schulleiter Thomas Zander erläuterte, dass es den Schulgarten bereits seit 20 Jahren gebe und seit dieser Zeit ein fester Bestandteil der Schule sei. Neben Blumen und Sträuchern besteht ein großer Teil des Gartens aus Nutzfläche. Und das ganz bewusst, wie Garten-Lehrer Dzewas erklärte: „Viele Jugendliche kennen die Produkte nur aus dem Supermarkt, hier können sie selbst daran mitwirken, dass im Verlauf des Jahres Kartoffeln, Bohnen, Möhren und andere Gemüsesorten geerntet werden können.“ Dass dazu auch Gartenarbeit gehört, die eher mühsam sein kann, hat einen Schüler in Anlehnung an Gepflogenheiten landwirtschaftlicher Großbetriebe zu der Frage veranlasst, ob man zur Unkrautbekämpfung nicht auch Glyphosat einsetzen könnte, wie Guido Dzewas schmunzelnd berichtete.

Beliebt sind die derzeit schon reifen gelben Himbeeren, die bei den Schülern gerne direkt vom Strauch in den Mund wandern. Den gleichen Weg werden demnächst mit Sicherheit auch die Kirschen nehmen. Auf Erdbeeren müssen die Schüler in diesem Jahr verzichten, wie der Leiter der Garten-AG berichtete: „Die Pflanzen wurden aus Versehen umgegraben.“ „Learning by doing“ nennt man das wohl, im nächsten Jahr wird das vermutlich nicht mehr passieren.

Unübersehbar im Schulgarten ist die Skulptur des „weißen Wals“, der in den 1960er-Jahren im Rhein bei Duisburg gesichtet wurde und die Republik in Atem hielt. Er ist ein echter Hingucker, der im Schulgarten seinen gebührenden Platz erhalten hat.

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