Muddy Angel Run 5000 Mädels robben durch den Schlamm

Duisburg · Beim Hindernislauf „Muddy Angel Run“ am Sonntag im Sportpark Duisburg ging es um Teamgeist, Spaß und natürlich den guten Zweck.

Pink war am Pfingstsonntag die dominierende Farbe am Sportpark Duisburg. Mehr als 5000 Frauen liefen, robbten und kämpften sich durch den circa fünf Kilometer langen Hindernislauf beim „Schauinsland Muddy Angel Run“. Sie erlebten ein Wechselbad der Gefühle aus Wasser, Schaum und Schlamm. Bei ihrer Ankunft im Ziel fehlte von der pinken Farbe jede Spur.

Aber der Reihe nach: Der Startschuss für das zweitägige Event sollte ursprünglich bereits am Pfingstsamstag fallen. Aufgrund einer akuten Orkanwarnung von Seiten der Behörden entschieden sich die Veranstalter für eine Absage. Via Facebook-Eintrag teilte man den Teilnehmerinnen mit, dass sie ihre Tickets für einen Start auf Sonntag umbuchen könnten. Alternativ wurde angeboten, sich einen Teilnehmerplatz für den Muddy Angel Run 2020 zu sichern oder sich den vollen Teilnahmebeitrag erstatten zu lassen.

Der Muddy Angel Run findet auch im nächsten Jahr wieder im Sportpark Wedau rund um die Regattabahn statt.

Der Muddy Angel Run findet auch im nächsten Jahr wieder im Sportpark Wedau rund um die Regattabahn statt.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Am Sonntag konnte die größte Hindernislaufserie für Frauen aller Fitnesslevel dann aber schließlich wie geplant über die Bühne gehen. Wer einen Parkplatz für sein Auto rund um den Sportpark finden konnte, der durfte sich glücklich schätzen. Ab dem Morgen tummelten sich die ersten Teilnehmerinnen im Start- und Zielbereich. Das pinke Stirnband gehörte zur sportlichen Grundausstattung. Bei der Kleiderwahl schienen scheinbar keine Grenzen gesetzt zu sein. Manche hatten sich optisch besonders herausgeputzt. So ging zum Beispiel ein aufblasbarer Flamingo aus Plastik als Kopfbedeckung mit auf die Strecke. Auch pinkfarbene Tüllröcke, wie man sie eigentlich aus dem Ballett kennt, durften als modisches Accessoire nicht fehlen. Einige Teams hatten eigens für den Hindernislauf T-Shirts gestaltet und sich kreative Namen wie Kaktusse, Matschbomben oder Running Gag gegeben.

Alle 20 Minuten machte sich eine Gruppe von bis zu 300 Frauen auf den Weg. Auf diese Weise sollte sichergestellt werden, dass es auf der Strecke nicht zu voll wurde. Vorab erhielten die Starter noch ein Aufwärmprogramm mit professionellen Fitnesstrainerinnen. Désirée Neumann schlüpfte auf der Bühne am Start in die Rolle der Anheizerin. „Wir haben viele Kämpferinnen hier, aber niemand kämpft alleine.“ Wenn viele Frauen euphorisch, motiviert und für das Gemeinschaftsgefühl zusammen kommen, schlägt der Funke spürbar über. „Es ist eine geile Energie“, sagte Neumann zur Stimmung vor Ort. „Alle haben Lust, und ich sehe nur glückliche, strahlende Gesichter.“

Die meisten Teilnehmerinnen ließen sich auch vom Schlamm ihre gute Laune nicht verderben.

Die meisten Teilnehmerinnen ließen sich auch vom Schlamm ihre gute Laune nicht verderben.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

15 Hindernisse wie Spinnennetz, Gummidschungel, Gitterbecken und Riesenrolle mit Schaum, viel Wasser und noch mehr Schlamm warteten auf die Frauen, die begeistert bei der Sache waren. Neumann schickte die noch sauberen „Engel“ motiviert auf die Reise: „Die wichtigste Regel: Habt einfach Spaß.“ Nach wenigen Metern kam das erste Hindernis. Die Sportlerinnen mussten in einen circa 80 Zentimeter hohen Behälter steigen, sich zu Fuß durch das Wasser kämpfen und wieder hinausklettern. Nicht jede schaffte auf Anhieb die Höhe. Aber einen Rückzieher wollte niemand machen. Wer es von alleine nicht schaffte, der wurde kurzerhand gemeinsam hochgehoben. Der Teamgeist stand über allem. Aufgeben war keine Option.

Nachdem sie einen Berg aus Reifen erklommen hatten, war es vorbei mit der Sauberkeit. Das Schlammbecken machte seinem Namen alle Ehre. Und der Schlamm war ab sofort ihr treuer Begleiter in den Haaren, im Gesicht, in den Ohren – eigentlich überall.

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