Duisburg Sechs Schulen sollen schließen

Duisburg · Wegen schrumpfender Schülerzahlen sollen sechs Duisburger Gemeinschaftsgrundschulen die Schüleraufnahme stoppen. Ziel der Stadt ist die Schließung der Schulen im Jahr 2012.

Duisburg: Sechs Schulen sollen schließen
Foto: AP, AP

Im gesamten Duisburger Stadtgebiet sollen sechs Grundschulen nach dem Schuljahr 2011/2012 geschlossen werden. Das geht aus dem Jahresbericht der Schulentwicklungsplanung der Bildungsholding hervor. Betroffen von den Schließungen sind die Gemeinschaftsgrundschulen (GGS) Koopmannstraße, Dieslichstraße (beide Meiderich), Marktplatz (Hochheide), Wrangelstraße (Mitte), Werthauser Straße (Rheinhausen) und Schulz-Knaudt-Straße (Hüttenheim). Heute wird in der Bezirksvertretung Meiderich eine Beschlussvorlage zur sukzessiven Auflösung der GGS Koopmannstraße und der GGS Dieslichstraße vorgestellt.

Schrumpfende Schülerzahlen

Grund für die Schließungen sind schrumpfende Schülerzahlen. "Duisburg hat in zwölf Jahren rund ein Viertel der Grundschüler verloren. In drei Jahren werden nur noch 16 000 Kinder die städtischen Grundschulen besuchen", erklärt Ralf Hörsken, Geschäftsführer der Bildungsholding Duisburg. "Wir haben in all diesen Jahren keine Schule geschlossen, jetzt ist ein Überschuss an Schulraum entstanden." Deswegen sollen Schulen, die nicht mit mindestens zwei Klassen pro Schuljahr weitergeführt werden können, geschlossen werden. Weniger Klassen hätten vor allem für die Schüler Nachteile, so Hörsken. "Die Gruppen sind zu groß, und krankheitsbedingte Ausfälle der Lehrer fallen stärker ins Gewicht."

Auflösung im Jahr 2012

Obwohl die "i-Dötzchen" an den betroffenen Schulen gerade erst ihren ersten Schultag erlebten, sollen die Grundschulen im Sommer 2012 vollständig aufgelöst werden. Bis zu diesem Zeitpunkt dürfen keine neuen Schüler mehr aufgenommen werden. Nach den Schulschließungen werden die Kinder im Klassenverband von den Grundschulen Krefelder Straße, Kirchstraße, Lilienthalstraße und Wanheimer Schule aufgenommen. Die Klassen der Schule an der Dieslichstraße in Meiderich würden an der Bergschule untergebracht werden. Die Kinder der GGS Koopmannstraße sollen ab 2012 an der Grundschule Karolinenstraße lernen. "Diese Schule ist fast zwei Kilometer von der Koopmannstraße entfernt", kritisierte Martin Schnittcher, Teamleiter der Bürgerlich-Liberalen Nord, die Pläne. Auch die Schulkonferenz der Grundschule sprach sich in einer Stellungnahme gegen die Schließung aus: "Die Länge des Schulwegs und die Sicherheit der Kinder gebieten es, eine Schule zu erhalten, die Eltern und Kindern eine sicher zu erreichende Lernstätte bietet." Zudem schwäche eine Schließung der GGS Koopmannstraße Obermeiderich auch im Bereich des Einzelhandels, da weniger Besucher in den Stadtteil kämen. Ein Sonderfall ist die Verlagerung der Klassen der GGS Dieslichstraße. Auf dem Weg zur Bergschule müssten die Kinder eine gefährliche Unterführung durchqueren. Deswegen soll ein Schulbus eingerichtet werden.

(RP)
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