Duisburg Konzert mit Urenkelschüler von Liszt

Duisburg · Glanzvoller Virtuose, pianistischer Poet, Sachwalter der romantischen Klaviertradition – all das ist der Ire Barry Douglas, der als Solist im fünften Philharmonischen Konzert am Mittwoch 12. und Donnerstag 13. Januar, jeweils um 20 Uhr, in der Mercatorhalle zu erleben ist.

 Konzert in der Duisburger Mercatorhalle.

Konzert in der Duisburger Mercatorhalle.

Foto: Andreas Probst

Glanzvoller Virtuose, pianistischer Poet, Sachwalter der romantischen Klaviertradition — all das ist der Ire Barry Douglas, der als Solist im fünften Philharmonischen Konzert am Mittwoch 12. und Donnerstag 13. Januar, jeweils um 20 Uhr, in der Mercatorhalle zu erleben ist.

Als Zögling der legendären Klavierpädagogin Felicitas LeWinter zählt Barry Douglas zum erlesenen Kreis der "Urenkelschüler" Franz Liszts. 1986 wurde er in Moskau mit der ungeteilten Goldmedaille des Tschaikowsky-Wettbewerbs dekoriert. Schon Barry Douglas' Debüt-Album mit Mussorgskys "Bildern einer Ausstellung" machte Furore.

Den Russen ist der Ire auch weiterhin treu geblieben: Seine temperamentvoll zupackenden Einspielungen der Klavierkonzerte von Tschaikowsky und Rachmaninow haben nach wie vor Referenzcharakter. Als Solist in Rachmaninows drittem Klavierkonzert hat Barry Douglas alle Hände voll zu tun. Das Werk des Exilrussen und Wahlamerikaners wurde 1909 in New York vom Komponisten selbst aus der Taufe gehoben; es führt mit feuriger Brillanz und eingängiger Melodik die Tradition des romantischen Virtuosenkonzerts fort.

Musik aus Amerika bieten die Duisburger Philharmoniker unter der Leitung von GMD Jonathan Darlington auch in den übrigen Werken des Programms. "Er machte sich ruhig daran, den Kuchen der zeitgenössischen Musik zu verzehren, ehe überhaupt sonst jemand am Tisch Platz gefunden hatte" — so Igor Strawinsky über Charles Ives, den großen Pionier der amerikanischen Musik. In dessen Orchesterstück "The Unanswered Question" vereinen sich Trompetenrufe, Streicherchoräle und notorische Störmanöver der Holzbläser zu einer Klangstudie von beklemmender Wirkung.

Eine durch und durch amerikanische Angelegenheit ist auch Leonard Bernsteins Suite aus der Musik zu Elia Kazans Film "On the Waterfront". Marlon Brando spielte 1954 die Hauptrolle in diesem Drama um Mord und Korruption unter den Hafenarbeitern New Yorks. Der Film, der in Deutschland unter dem Titel "Die Faust im Nacken" lief, erzielte acht Oscars. Darunter war aber unverständlicherweise keiner für den bildmächtigen Soundtrack, dessen emotional geladene Melodien und zugespitzte Rhythmen Bernstein "at his best" zeigen.

(RP)
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