Duisburg Innenstadt nicht ins Verkehrschaos führen

Duisburg · Duisburgs Hafenchef Erich Staake ist von der neuen A 40-Umleitungsempfehlung nicht begeistert. Die Hoffnung ist, dass nicht noch weitere Schäden an der Brücke entdeckt werden.

Die Lastwagen, die von der A 40 das Logport-Gelände in Rheinhausen ansteuern, haben nach den jüngsten Änderungen der Umleitungstrecken (wir berichteten gestern) einen kurzen Weg. Doch Duisburgs Hafenchef Erich Staake ist keineswegs begeistert. "Ich habe immer betont, dass die Lkw, die wegen der Bauarbeiten nicht mehr über die Autobahnbrücke fahren dürfen, weiträumig umgelenkt werden müssen", sagt er. Genau das geschehe nicht, wenn sie aus Richtung Venlo bis Rheinhausen auf der A 40 bleiben.

"Wir können nicht die Innenstadt in ein Verkehrschaos führen", warnt Staake erneut, der aber befürchtet, dass genau dies jetzt passiert. Die Brummi-Fahrer verließen sich auf ihre Navigationsgeräte, die sie von Rheinhausen über die Hochfelder Rheinbrücke zum Marientor leiteten. Heute sei diese Route schon stark sehr frequentiert. Wenn jetzt auch noch der Umleitungsverkehr über dieser Route fließe, könne sich jeder die Konsequenzen selbst ausmalen.

Der Hafenchef und seine Kollegen befassen sich schon seit Monaten mit der Brückenproblematik. Versuchsweise hat Duisport in den vergangenen Wochen zum Beispiel Container per Schiff (statt per Lkw) von Logport I nach Ruhrort transportiert. Auch eine Verbindung übers Wasser zwischen den Logport-Standorten in Rheinhausen und Wanheim wird überlegt. "Aber das ist alles nicht so unkompliziert, wie es vielleicht erscheint", so Staake. Er hofft darauf, dass die jetzt laufenden Überprüfungen an der Brücke keine weiteren Schäden zu Tage fördern, deren Beseitigung für noch größere Einschränkungen sorgen könnte. Er hat die Hoffnung, dass die reparierten Stellen dann auch lange halten und dass zügig die Planungen für eine neue Rheinquerung zwischen Homberg und Neuenkamp vorangetrieben werden - ähnlich wie es bei der baugleichen Leverkusener Rheinbrücke passiert. "Wenn die Zeitplanungen für den Brückenneubau konkreter sind, werden wir schauen müssen, wie wir uns dann aufstellen." Auch wenn die jetzt laufenden Arbeiten den Duisburger Logistikstandort stark beeinträchtigten, "die Folgen bekommen nicht nur wir, sondern die gesamte Wirtschaft in NRW zu spüren. Hier geht es sogar um die Reputation des Logistikstandortes Deutschland", so Staake.

Das hätten auch diejenigen verstanden, die die Planungen beschleunigen können. An der Zielstrebigkeit und der Fokussierung seitens der zuständigen politischen Instanzen habe er zumindest nichts auszusetzen.

Und dass der Bund (wie gerade beschlossen) für Infrastrukturmaßnahmen fünf Milliarden Euro "locker machen" will, sei ein gutes Signal dafür, dass es nicht bei Planungen allein bleibe.

(RP)
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