Duisburg Religionen laden zu Nacht der offenen Gotteshäuser

Duisburg · Als "Zeichen für den offenen Umgang der Religionen in schwieriger Zeit" laden Juden, Christen und Muslime in Duisburg und Moers am 14. März zur dritten Nacht der Offenen Gotteshäuser.

Nach bundesweit bekannt gewordenen Drohungen gegen Juden habe die Zusage der Jüdischen Gemeinde Duisburg - Mülheim - Oberhausen, "lange auf der Kippe gestanden", berichtete deren Geschäftsführer Michael Rubinstein am Freitag vor Journalisten in Duisburg. Doch habe sich der Vorstand für einen Abend mit Gästen im Haus des Tora-Schreins am Innenhafen entschieden.

"Wir bitten um freiwilige Anmeldung; natürlich wird niemand mit Rucksack ins Haus kommen", erläuterte Rubinstein. Eine Absage wäre aus seiner Sicht verhängnisvoll gewesen und hätte denen Recht gegeben, die gegen freies Leben und Glauben von Juden in Duisburg tätig werden wollten.

Für den Vorstand der Marxloher Großmoschee betonte Mehmet Özay, "gerade nach den Attentaten von Paris und Kopenhagen müssen wir miteinander sprechen und für die Rechte von Minderheiten einstehen".

Auf Nachfrage räumte er aber Probleme mit weniger offenen oder abgeschotteten Moschee-Gemeinden ein. "Diese Nacht zeigt, dass die Religionen gut zusammenstehen", sagte Özay. Wie man die aufgrund gemeinsamer Werte nötige Zusammenarbeit auch mit skeptischen Beteiligten hinbekomme, "dafür habe ich natürlich keine Lösung".

Die Veranstalter werben mit dem Postkarten-Slogan "Gute Nacht" für Angebote in 51 Gotteshäusern. So werde es unter anderem eine Führung durch die polizeigeschützte Synagoge sowie Infos über jüdisches Leben heute geben. Zehn Kilometer entfernt führt im Stadtteil Marxloh ein Marsch mit Gebetsstationen von der großen DITIB-Moschee über die katholische Kirche Sankt Peter zur evangelischen Kreuzeskirche und zurück.

Weiter sprechen an dem Abend Migranten von "fremder Heimat", passend zum Motto des mehrtägigen Kulturfestivals "Akzente" der Hafenstadt. Darüber hinaus gibt es zwischen 20.00 Uhr und Mitternacht Musik, Ausstellungen, Lichtinstallationen, besondere Gottesdienste und geistliche Impulse.

(KNA)
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