Jagdszenen in der Kreisliga Zuschauer verprügelt Schiedsrichter in Asterlagen

Asterlagen · Das Relegationsspiel zwischen dem TuS Asterlagen und dem Büdericher SV ist nach schweren Ausschreitungen abgebrochen worden. Ein Spieler trat nach dem Schiedsrichter. Ein Schiedsrichter-Assistent wurde Opfer eines Angriffs durch einen Zuschauer.

 Ein Polizeiauto (Symbolfoto).

Ein Polizeiauto (Symbolfoto).

Foto: dpa/Jens Wolf

Eine erfolgreiche Aufholjagd ist den Fußballern des TuS Asterlagen nicht gelungen. Was sie erreicht haben, ist ein Spielabbruch, der begleitet war von Szenen voller Hass und Gewalt, Angriffen auf den Schiedsrichter und seine Assistenten sowie von fassungslosen Zuschauern, die froh waren, dass dank der herbeigerufenen Polizei die Lage nicht noch weiter eskalierte.

Acht Treffer hätte der Asterlagener B-Ligist gegen den SV Büderich schießen müssen, um im letzten Spiel der Relegationsrunde den Aufstieg in die Kreisliga A feiern zu können. Einer war es zur Halbzeit, nur drei zur Mitte des zweiten Abschnitts, als erkennbar war, dass der TuS sein Ziel nicht mehr erreichen würde.

Nicht alle Spieler der Gastgeber waren offenbar bereit, die Gründe dafür bei ihrem nicht überzeugenden Auftritt zu suchen. Ein Spieler beleidigte den Schiedsrichter, der die Rote Karte zückte und schon da einige Schritte zurückweichen musste, weil Asterlagens Sünder auf ihn zueilte, von seinen Mitspielern aber noch aufgehalten wurde. Als bald darauf noch eine zweite Rote Karte gegen einen kurz zuvor eingewechselten Spieler folgte, war der nicht mehr zu bremsen. Der stämmige Asterlagener trat nach den Beinen des Unparteiischen, der nach der Attacke sofort in die Kabine lief. In dem anschließenden Getümmel auf dem Spielfeld schlug ein auf den Platz gelaufener Zuschauer den Moerser Schiedsrichter-Assistenten zu Boden und trat mehrfach kräftig auf den Schutzlosen ein. Ein in der Nähe stehender Zuschauer riss ihn zurück und dürfte somit noch schwer wiegendere Verletzungen verhindert haben.

Die Büdericher Mannschaft, die sich nach den Ereignissen an die Seitenlinie zurückgezogen hatte, konnte erst von den mit sechs Wagen angerückten Polizeikräften in die Kabine geleitet werden, dort ihre Taschen holen und unter Polizeischutz die Platzanlage verlassen. Auch die Referees blieben so von weiteren Angriffen verschont.

Asterlagens Trainer Tugay Yilmazer zeigte sich, als rund 30 Minuten später wieder Ruhe auf der Platzanlage eingekehrt war, erschüttert von den Ereignissen. „Es ist traurig, dass Einzelne die gute Arbeit des Vereins aus dem letzten Jahr wieder zerstört haben“, sagte er.

Am Sonntag entschuldigte sich der Verein bei Facebook. Der Klub „duldet in keiner Weise solch ein Verhalten“. Gegen die Spieler wurden „unverzüglich entsprechende Schritte eingeleitet“.

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