Michael Schlagheck geht in Ruhestand Der Wolfsburg seinen Stempel aufgedrückt

Duisburg · Michael Schlagheck, Direktor der Katholischen Akademie, geht in den Ruhestand. Nachfolgerin wird seine bisherige Stellvertreterin Judith Wolf.

 Michael Schlagheck leitete 24 Jahre lang die Wolfsburg.

Michael Schlagheck leitete 24 Jahre lang die Wolfsburg.

Foto: Bistum Essen/Nicole Cronauge

Es fällt schwer, sich die „Wolfsburg“, die katholische Akademie des Bistums Essen, künftig ohne ihren langjährigen Direktor Michael Schlagheck vorzustellen. Doch Ende Juni übergibt der 64-jährige promovierte Pädagoge sein Amt an seine langjährige Stellvertreterin Judith Wolf.

Keine Frage: Michael Schlagheck hat der „Wolfsburg“ während seiner 24-jährigen Amtszeit seinen Stempel aufgedrückt. Als Volkshochschule für katholische Bildungsbürger hat er die Akademiearbeit nie verstanden. Nicht nur am Puls der Zeit bleiben, sondern als kirchliches Bildungshaus voraus denken. Das war stets der Anspruch von Michael Schlagheck. Im Gespräch bleiben. Über alle wichtigen Fragen. Ohne Tabus, ohne bereits fertige Antworten. Die christliche Perspektive in die Debatten einbringen und doch sich zugleich selbst anfragen zu lassen und so anschlussfähig zu halten, sich immer wieder neuen Themen, Herausforderungen und Entwicklungen zu stellen.

Für Michael Schlagheck zeichnet sich katholische Akademiearbeit dadurch aus, „die Wirklichkeit aufmerksam wahrzunehmen, sich auf Pluralitäten einzustellen, mit Andersartigkeiten achtsam und respektvoll umzugehen“. So geben die Wolfsburg-Programme der zurückliegenden zwei Jahrzehnte ein beredtes Zeugnis der vielfältigen Entwicklungen und spannenden Veränderungsprozesse in Kirche, Gesellschaft, Wissenschaft und Kultur. Anspruchsvoll war er auch, wenn es darum ging, fachkundige, markante und profilierte Referentinnen und Referenten für die Veranstaltungen zu gewinnen. Kein Wunder, dass er die Zahl der Akademiebesucher und Gäste während seiner Amtszeit enorm steigern konnte. Kaum zu zählen sind auch die prominenten Persönlichkeiten, die Schlagheck als Gesprächspartner ins Haus holte und so die Akademie des Ruhrbistums weit über die Bistumsgrenzen hinaus bekannt machte.

Nicht ohne Stolz verweist Schlagheck in diesem Zusammenhang auf sein großes Team, das ihn in den zurückliegenden Jahren unterstützt hat – und manches erst ermöglichte. Insbesondere die vielen Gespräche mit den Dozentinnen und Dozenten der „Wolfsburg“ werde er vermissen, sagt er. „Ein kreatives, leidenschaftliches Team, mit dem es großen Spaß machte, gemeinsam über den Weg der Kirche und der Gesellschaft nachzudenken.“

Doch nicht nur die Akademiearbeit hat sich während seiner Amtszeit verändert. Auch die Akademie selbst erlebte zahlreiche Wandlungsprozesse. Blieb auch die denkmalgeschützte Jugendstilfassade des Tagungshauses in Mülheim-Speldorf unverändert, so verantwortete Michael Schlagheck zahlreiche notwendige Renovierungen, Um- und Ausbauten. Durch den Zukauf eines benachbarten Gebäudes konnte sogar die Zahl der Gästezimmer erweitert werden. Besonders am Herzen lag Schlagheck die Neugestaltung der Akademiekapelle. „Diesen Gottesdienstraum werde ich ganz sicher vermissen. Ein Raum, der von Wort, Musik und Schweigen getragen ist – wohltuend zu den Wortfluten in Kirche und Gesellschaft.“

(ul)
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