Blues auf der Freiluftbühne Furioser Neustart der MunDio-Reihe in Mündelheim

Mündelheim · Nach langer Corona-Pause gastierte mit einem Riesenerfolg die Krefelder Jackpot Bluesband mit prominenter Saxophon-Verstärkung in der Kulturreihe. Geboten wurde bester Blues, der mit seinen langsamen, dabei aber unaufhaltsam nach vorne drängenden Rhythmen das Gemüt und schließlich den ganzen Körper bewegte.

 Die Jackpot Bluesband bei ihrem fulminanten Auftritt in Mündelheim.

Die Jackpot Bluesband bei ihrem fulminanten Auftritt in Mündelheim.

Foto: Peter Klucken

Die Mündelheimer Kulturreihe MunDio war gerade dabei, eine schöne Tradition im Duisburger Süden zu werden, da machte Corona einen Strich durch alle Planungen. Man musste eine anderthalbjährige Zwangspause hinnehmen. Am Samstag hat das ehrenamtliche Organisationsteam, unterstützt von der professionellen Kulturagentur Schneider-Watzlwik aus Krefeld, einen Neustart gewagt – und damit gewonnen.

Engagiert wurde die Jackpot Bluesband, die älteste Bluesband Krefelds. Auf der Freiluftbühne unter dem Vordach des Gemeindezentrums von St. Dionysius musizierten aber nicht nur die vier Stammmusiker, sondern auch ein prominenter Gast als Saxophonist, dessen Kompositionen und Sounddesigns wohl jeder schon gehört hat: Sven Rossenbach, ebenfalls ein Krefelder Junge. Rossenbach (55) ist deutscher Filmmusikpreisträger. Er komponierte Musik und kreierte Klangcollagen für viele Produktionen des bekannten Film- und Fernsehregisseurs Dominik Graf, der u.a. zahlreiche „Tatort“- und „Polizeiruf“-Folgen gedreht hat.

Auch hat Rossenbach die Titelmusik von „Aktenzeichen xy“ geschrieben und vieles mehr. In Mündelheim konnte man den Saxophon-Virtuosen nun inmitten der vier Mannen der Jackpot Bluesband erleben.

Es spricht für Sven Rossenbach und das Stammquartett der Bluesband, dass sowohl der Gast als auch Charly Neugebauer (Gitarre und Gesang), Klaus Otz (Mundharmonika, Gesang und Moderation), Rüdiger Ziesemann (Bass) und Joachim Watzlawik (Schlagzeug) perfekt miteinander harmonierten. Wie es sich für eine Bluesband gehört, bekam jeder seinen unverzichtbaren Part, konnte auch solistisch sein Können zeigen. Einfach toll, wie sich die Fünf auf der Bühne die musikalischen Bälle zuwarfen. Trotz unstabiler und im Verlauf des Abends feuchter Witterung kamen und blieben die recht zahlreichen Zuhörerinnen und Zuhörer, die sich durchweg begeistert von Band und Gastmusiker zeigten.

Der Stimmung tat es keinen Abbruch, dass sie ihre Tischplätze verlassen mussten und Schutz vor Regen unter dem erwähnten Vordach und einem großen, an den Seiten offenen Pavillon fanden.

Die fünf machten es einem aber auch nicht schwer, begeistert zu sein. Geboten wurde bester Blues, der mit seinen langsamen, dabei aber unaufhaltsam nach vorne drängenden Rhythmen das Gemüt und schließlich den ganzen Körper bewegte. Klaus Otz hat nicht nur die richtige, erdige Stimme für diese Art von Musik, er beherrscht auch die Mundharmonika.

Die Band kann auch jazzig spielen und scheut keineswegs dynamischen Rock. Da ging vor den Mauern der altehrwürdigen Dionysius-Kirche die Post ab. Man hatte das Gefühl, dass die lange Corona-Zwangspause zu einer Art Stau geführt hat, der sich an diesem Abend aufs Schönste auflöste. Jedenfalls waren die vier Jackpot Bluesband-Herren und ihr jüngerer Saxophon-Stargast in Hochform. Ein furioser Neustart der Mundio-Reihe!

Schon am Samstag, 2. Oktober, 19 Uhr, wird die MunDio-Reihe fortgesetzt. Dann gastiert das Trio-Flieger, ebenfalls unterstützt von Sven Rossenbach, mit selbstkomponierten Songs aus Pop, Rock, Jazz und Folk.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort