Bundestagswahl 2021 Stadt Duisburg rechnet mit einer Briefwahlflut

Duisburg · Mehr als 319.000 Duisburger sind aufgerufen, bei der Bundestagswahl ihre Stimme abzugeben. Mit wie vielen Briefwählern die Stadt rechnet und wie sie das bewältigen will.

 Andreas Weinand, Martin Murrack und Ralph Cervik (von links) vor einem Teil der Briefwahlbehältnisse im Wahlamt in Homberg.

Andreas Weinand, Martin Murrack und Ralph Cervik (von links) vor einem Teil der Briefwahlbehältnisse im Wahlamt in Homberg.

Foto: Norbert Prümen

Das Wahlteam der Stadt steckt mitten in der Vorbereitung. Zwar gibt es in Duisburg im Gegensatz zu 2017 keine Oberbürgermeisterwahl und keinen Bürgerentscheid – dennoch bleibt es auch aufgrund der Pandemie eine logistische Herausforderung. Wahlleiter Martin Murrack, Ralph Cervik, Leiter der Stabsstelle Wahlen, und Projektleiter Andreas Weinand informierten darüber am Donnerstag im Homberger Wahlzentrum. Wir beantworten die wichtigsten Fragen.

Wie viele Wahlberechtigte gibt es bei den Bundestagswahlen in Duisburg? Insgesamt sind es rund 319.000 – etwa 165.500 Frauen und 153.500 Männer. Davon sind rund 16.500 Erstwähler.

Coronabedingt werden wahrscheinlich einige den Weg in die Wahllokale scheuen. Wird es mehr Briefwähler geben als 2017? Die Bedeutung der Briefwahl hat bei den jüngsten Wahlen stetig zugenommen. „Der Bundeswahlleiter hat erklärt, man müsse mit einer Verdoppelung der Zahl der Briefwähler rechnen“, sagte Cervik. Das würde für Duisburg bedeuten, dass rund 100.000 Duisburger per Brief wählen könnten – 2017 waren es rund 50.000 gewesen. Damals hatten rund 225.000 Duisburger ihre Stimme abgegeben, was einer Wahlbeteiligung von 68,7 Prozent entsprach. Diesmal wird mit einer geringeren Beteiligung gerechnet. Im Endeffekt könnte also fast jede zweite Stimme per Briefwahl abgegeben werden. Das Wahlteam hat seine Kapazitäten für die Briefwahl entsprechend angepasst.

Ab wann ist in Duisburg denn eine Briefwahl möglich? „Die rund 319.000 Wahlbenachrichtigungen gehen am Montag, 23. August, in den Versand zur Post. Die meisten werden dann wohl ein oder zwei Tage später bei den Wählern sein. Dann kann auch jeder sofort eine Briefwahl beantragen“, so Cervik.

 Markus Lauer (rechts) an einer Kuvertiermaschine, die rund 1000 Wahlbriefe pro Stunde „eintütet“.

Markus Lauer (rechts) an einer Kuvertiermaschine, die rund 1000 Wahlbriefe pro Stunde „eintütet“.

Foto: Norbert Prümen

Was muss ich tun, um per Brief wählen zu können? Den einfachsten Weg bietet ein QR-Code auf der Wahlbenachrichtigung. Wer diesen mit seinem Smartphone einscannt, kann sofort die Briefwahl beantragen. Das geht aber auch online auf briefwahl.duisburg.de oder per E-Mail an briefwahl@stadt-duisburg.de. Die Unterlagen können aber auch postalisch per Antrag auf der Rückseite der Wahlbenachrichtigung angefordert werden. Persönlich geht es auch – dann kann auch direkt gewählt werden. Briefwahlstellen gibt es in den Bezirksrathäusern, im Rathaus am Burgplatz und beim Wahlamt, In den Haesen 84, in Homberg.

Bei der Kommunalwahl gab es zuletzt einige Pannen im Hinblick auf die Briefwahl. Wie soll das diesmal verhindert werden? Laut Cervik hat es diesmal genaue Abstimmungen mit der Post gegeben. Per Code bekommt die Stadt beispielsweise digital mitgeteilt, welche Unterlagen an welchem Tag an die Post weitergegeben wurden. Außerdem wurden die Unterlagen so angepasst, dass alles Relevante im Sichtfenster des Umschlags so angeordnet ist, dass es maschinell gelesen werden kann und nicht zu weiteren Verzögerungen führt.

Fehlen noch Wahlhelfer? Insgesamt werden 4500 Wahlhelfer benötigt, weil pro Stimmbezirk Corona-bedingt zwei zusätzliche Hygienekräfte notwendig sind. 2260 Helfer haben bereits verbindlich zugesagt, so Weinand. Von anderen gebe es urlaubsbedingt noch keine Rückmeldung. 1000 fehlten noch, erklärte Murrack. Das sei aber kein Problem: „Die könnten wir theoretisch alle aus der Verwaltung rekrutieren, aus Mitarbeitern, die schon einmal als Wahlhelfer tätig waren.“

Welche Entschädigung bekommen Wahlhelfer für ihren Einsatz bei der Bundestagswahl? Das Erfrischungsgeld beträgt je nach Funktion 50 bis 80 Euro. Interessierte können sich noch melden, entweder per Telefon unter der Rufnummer 0203 283-4399, per E-Mail an wahlhelfer@stadt-duisburg.de oder im Internet auf der Homepage der Stadt unter www.duisburg.de.

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