Düsseldorf Verkehrsclub schickt Wunschliste ins Rathaus

Düsseldorf · Der VCD hat 20 Forderungen an die neue Ratsmehrheit.

Eine neue Ratsmehrheit weckt viele Wünsche. So wie jetzt die freie Kulturszene nach höheren Zuschüssen ruft, melden sich Vertreter einer anderen Verkehrspolitik zu Wort. "Natürlich hoffen wir, dass sich mit einer neuen Ratsmehrheit und einem neuen Oberbürgermeister etwas ändert", sagt Iko Tönjes vom Verkehrsclub Deutschland (VCD). Der Verein hat eine 20-Punkte-Liste mit vielfach altbekannten Forderungen ins Rathaus geschickt und setzt darauf, dass die Unterhändler von SPD, Grünen und FDP ein offenes Ohr für die Vorschläge haben. Name des Papiers: "Dünamo, ein Programm für Düsseldorfer nachhaltige Mobilität".

Ganz wichtig sind Tönjes und seinen Mitstreitern mehr Transparenz und Mitsprache. "Das Beteiligungsverfahren bei der Aufstellung des Verkehrsentwicklungsplans hatte den Namen nicht verdient. Da wurden viele Dinge fertig präsentiert, an denen man schon gerne mitgewirkt hätte", sagt Tönjes. Der ökologische Verkehrsclub schlägt nun einen regelmäßigen Runden Tisch aller Beteiligten vor, um Düsseldorf im Sinne einer modernen Verkehrspolitik - und das ist in den Augen des Clubs immer eine, die Rad und ÖPNV stärkt - weiterentwickelt. Als sichtbares Zeichen dieser Orientierung schlägt der VCD Top-Ten-Listen für Rad sowie Bahn und Bus vor, bei denen innerhalb eines Jahres mit geringem Aufwand größere Effekte erzielt werden können. "Das kann eine Markierung sein, die dafür sorgt, dass die Bahn vor der Haltestelle nicht im Stau steht", sagt Tönjes. Es gehe darum, Zeichen zu setzen, die Rheinbahn sei mit Wünschen dieser Art im Verkehrsamt lange nicht durchgedrungen.

Einen neuen Anlauf nimmt der Verein auch bei der Altstadtanbindung nach Inbetriebnahme der Wehrhahnlinie. Dass die Linien 706 und 715 dann nicht mehr die Altstadt anfahren sollen, stößt auf grundsätzliche Kritik. Rund 50 000 Düsseldorfer verlören durch diesen Beschluss den direkten Anschluss an die Altstadt. Den Fünf-Minuten-Takt des gewählten OB Thomas Geisel hält der VCD für ein sehr optimistisches Ziel, ihm geht es eher darum, bei konkreten Bedarfen das Angebot zu erhöhen, "beispielsweise, wenn Schüler an einer Haltestelle stehen bleiben müssen, weil die Bahn zu voll ist."

(ujr)
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