Stadtteilevent Händler stellen sich beim Perlfisch-Wochenende vor

Pempelfort · Ateliers und Geschäfte präsentierten sich am Samstag mit besonderen Aktionen und lockten die Besucher auch in die Hinterhöfe des Stadtteils.

Es war kein aufdringliches lautes Straßenfest, bei dem der gesamte Verkehr zusammenbricht und mehr oder minder rhythmisch begabte Musiker auf überdimensionierten Bühnen ihre Beats in die Atmosphäre schleudern. Die Premiere des Oster-Perlfischs war vielmehr die unausgesprochene Aufforderung an Jung und Alt, Pempelfort zu Fuß zu erkunden, auch mal die eingetretenen Einkaufspfade zu verlassen und mutig in Innen- und Hinterhöfe, in Nebenstraßen zu blicken und deren Geheimnisse zu lüften. Perlfisch möchte regelmäßig den Stadtteil Pempelfort aus einem anderen Blickwinkel zeigen und dadurch die kleinen Ateliers und Geschäfte, die oft von „großen Fischen“ vertrieben werden, vorstellen und in den Mittelpunkt rücken.

Und da gab es einiges zu entdecken. „Unser Viertel ist ein tolles Viertel. Wahrscheinlich das tollste der ganzen Stadt“, meint Efstratios Moschovis von Natural Greek Food/Cretan Life. „Die kleinen, individuellen, inhabergeführten Läden lernt man dadurch kennen, dass es immer mal wieder solche Sonderaktionen gibt.“ So war es eben auch bei den Oster-Perlfischen gewünscht, dass die 29 Teilnehmer sich jeweils etwas Besonderes für ihre Besucher einfallen ließen. So konnte man beispielsweise Lis Butz und Christiane Nick in ihrer Rahmenwerkstatt „Oro Fino“ über die Schulter schauen, als sie mit ruhiger Hand und hauchzarten Blattgoldschichten aus Rheinkieseln und selbst gestalteten Holz-Radschlägern leuchtende Kunstwerke fertigten. Bei „Oro Fino“ waren auch Malereien von Vania Petkova, einer Absolventin der Kunstakademie Düsseldorf, zu bewundern.

Und auch Daniela Perak hatte in ihrer Boutique „roberta organic fashion“ für eine „Perle“ gesorgt. Die Modedesignerin Sophia Schneider-Esleben war zu Gast. „Letzten Sommer, als ich die aktuelle Kollektion geplant habe, war ich auf der Suche nach Stoffen, Farben, Mustern. Da fiel mir ein Skizzenbuch von meinem Großvater in die Hand und ich kam aus dem Schwelgen nicht mehr heraus“, gesteht Sophia Schneider-Esleben.

Die Inspiration für die Kollektion „Bauhaus – Hommage à PSE“ war geboren. Ihr Großvater, der Architekt Paul Schneider-Esleben, hat in Düsseldorf so einige Architektur-Ikonen designt. Unter anderem stammen das Mannesmann-Hochhaus und die Haniel-Garage an der Grafenberger Allee aus seiner Feder. Und so ziert auch die stilisierte Garage und ein Paul-Schneider-Esleben-Aquarell eines Tempels auf Bali die nachhaltig produzierten Kleider, Blusen, Hosen, die seine Enkelin bei den Perlfischen vorstellte. So wurde das Stadtteilfest dem selbst gesteckten Auftrag, den Liebhabern anspruchsvollen Designs und authentischer Produkte neue Einblicke in einem alten Stadtteil zu verschaffen, gerecht.

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