Zwei Geschäfte in Düsseldorf Im Ehrenamt Verkäuferin im Oxfam-Shop
Friedrichstadt · Die international tätige Hilfsorganisation betreibt in Düsseldorf zwei Geschäfte, für die ehrenamtliche Helfer gesucht werden.
Fünf Jahre ist es jetzt her, dass es Giolea Cosmo nach Düsseldorf verschlagen hat. Die Firma ihres Mannes hatte ihm hier eine Stelle angeboten. Wegziehen aus Mailand, sich trennen von der Familie und allen voran von der Zwillingsschwester – für die heute 28-Jährige war das ein harter Schritt. „Damals wollte ich nicht hierher“, erzählt sie. Inzwischen gefällt es ihr und ihrem Mann so gut, dass sie bleiben wollen. „Vom Düsseldorfer Flughafen gehen zudem jeden Tag sechs Verbindungen nach Mailand und der Flug dauert nicht länger als anderthalb Stunden“, sagt Cosmo.
Zum Deutsch lernen hat sie als Erstes einen Intensivkursus an der Volkshochschule besucht. Doch dann hatte ihre Schwester eine zündende Idee, erzählt die 28-Jährige: „Sie war in Cardiff zu Besuch und sah dort eine Art Sozialkaufhaus. Sie riet mir, nachzuschauen, ob es so etwas auch in Düsseldorf gibt. Der Gedanke: Im Umgang mit Menschen sollte ich schneller Deutsch lernen, und genauso war es dann ja auch “ Cosmo stieß im Internet auf die international arbeitende Hilfsorganisation Oxfam, die in Düsseldorf zwei Läden betreibt. In den Geschäften an der Friedrichstraße und der Nordstraße wird das verkauft, was gespendet wird: Unter anderem Kleidung und Schmuck, CDs und DVDs, Geschirr und Bücher. Geleitet und betrieben werden die Läden rein von Ehrenamtlichen. Einkaufen darf dort jeder. Mit dem Erlös werden weltweit Hilfsprojekte finanziert. Aktuell versorgt Oxfam beispielsweise im Jemen die Menschen mit Trinkwasser und Sanitäranlagen. In Friedrichstadt halten 70 Ehrenamtliche das Geschäft am Laufen, in Pempelfort sind es 69 Ehrenamtliche. Aber es könnten mehr sein.
Immer donnerstags ist Giolea Cosmo im Einsatz. Mal in der Vormittags-, mal in der Nachmittagsschicht, je nachdem, wie es bei ihr am besten passt. Denn die 28-Jährige hat inzwischen auch einen Teilzeit-Job in einer Patisserie, mit dem sie Geld verdient. Die ehrenamtliche Arbeit bei Oxfam ist ihr aber so wichtig, dass sie immer versucht, diesen Dienst mit in ihren Wochenplan einzubauen, denn: „Meine Kollegen in der Schicht sind ein bisschen wie Familie.“ Aber genauso wichtig ist ihr, ihre Zeit für andere Menschen zu geben, die es nicht so gut haben wie sie. Cosmo:„Ich bin mit meinem Mann viel in der Welt gereist und habe dabei viel Elend gesehen.“
Im Laden ist sie im Bereich Kleidung eingesetzt. Sie preist Gürtel und Krawatten aus. Zu den Aufgaben der Ehrenamtler gehört die Spendenannahme, das Auspreisen der gestifteten Gegenstände und der Verkauf im Laden. Und natürlich auch die Pause bei einer Tasse Kaffee mit den Schichtkollegen.
Wer sich engagieren möchte, kann sich in den Shops melden 16820473 (Friedrichstraße), 1577793 (Nordstraße).
