Ärger in Düsseldorf-Oberbilk Dauerbaustelle blockiert viele Parkplätze

Düsseldorf · Im Oktober vergangenen Jahres wurden Flügel- und Sonnenstraße in Düsseldorf-Oberbilk für Rohrarbeiten aufgebaggert. Das nervt viele Anwohner. Sie haben den Eindruck, die Bauarbeiten könnten schneller vorangehen.

 Roland Merta ist verärgert über die Dauerbaustelle, deretwegen rund 30 Parkplätze an der Flügelstraße nicht nutzbar sind. Aber ein Ende ist in Sicht.

Roland Merta ist verärgert über die Dauerbaustelle, deretwegen rund 30 Parkplätze an der Flügelstraße nicht nutzbar sind. Aber ein Ende ist in Sicht.

Foto: Holger Lodahl

Freie und kostenlose Parkplätze in den Stadtteilen rund um die Innenstadt sind rar, das weiß auch Roland Merta. Der Anwohner der Flügelstraße in Oberbilk hat sich daher einen noch bezahlbaren Tiefgaragenplatz gemietet. Allerdings hat seine Frau wegen der drei Kinder ebenfalls ein Fahrzeug und das Zweitauto ist auf einen öffentlichen Stellplatz angewiesen. Bis Herbst war das einigermaßen machbar, dann aber wurde im Oktober die Kreuzung von Flügel- und Sonnenstraße zu einer großen Baustelle, die seitdem etwa 30 Parkplätze blockiert.

Baustellen gibt es in der Stadt immer wieder, das ist auch dem Anwohner klar. Er bemängelt jedoch, dass die Arbeiten seit Oktober quasi stillliegen. „Es wird nur sporadisch gearbeitet, teilweise wochenlang nicht oder nur mit zwei oder drei Personen.“ Kein Wunder also, dass sich inzwischen in den langen Baugruben viel Abfall angesammelt hat.

So statisch wie es scheint, sei die Situation aber nicht, heißt es von den Stadtwerken. „Im Bereich Flügel- und Sonnenstraße werden umfangreiche Erneuerungs- und Instandhaltungsarbeiten an den Leitungen für Gas, Wasser, Strom und Fernwärme vorgenommen“, teilt eine Sprecherin der Stadtwerke auf Anfrage mit.

So ist seit einiger Zeit mancher Anwohner gezwungen, seinen Pkw ordnungswidrig auf der Fahrbahn abzustellen oder längere Zeit nach einem freien Parkplatz Ausschau zu halten. „Wir Anwohner können vor allem abends und am Wochenende beobachten, wie Autofahrer im Viertel kreisen und einen Parkplatz suchen“, sagt Roland Merta. Nicht immer übrigens sind es Autos mit Düsseldorfer Kennzeichen, sondern auch häufig solche mit Kennzeichen aus den Nachbarstädten.

Roland Merta vermutet, dass Oberbilk als kostenloser Dauerparkplatz für Pendler genutzt wird: Bürger aus den Außenbezirken stellen ihren Pkw in Oberbilk ab, um dann mit dem Zug vom nahen Hauptbahnhof in die Städte ihres Arbeitsplatzes zu pendeln. Für die Anwohner an Flügel- und Sonnenstraße bleibt aus diesem Grund immer weniger Parkraum. Außerdem wird das ohnehin stark vom Durchgangsverkehr betroffene Oberbilk noch zusätzlich von Pendlern angefahren.

„Wenn die vorgenannten Baustellen technisch tatsächlich nicht anders abzuwickeln sind, sollte die Stadt sich wenigstens andere Maßnahmen für die betroffenen Bürger überlegen“, sagt Merta und schlägt eine Ausweisung von temporären Sonderparkzonen vor. Mit dieser Anwohnerparkzone wäre unbegrenztes und kostenloses Parken nur noch mit entsprechendem Ausweis für Anlieger zulässig.

In dieser Hinsicht ist die Stadtverwaltung in der Gegend zwar aktiv, jedoch noch nicht für das Viertel an und um Flügelstraße, teilt ein Stadtsprecher mit. Zu Kostenpflichtiger Inhalt Anwohnerparkzonen werden in diesem Jahr unter anderem Lessingplatz, Haifa- und Eisenstraße.

Auch die Sonnenstraße ist als Anwohnerparkzone geplant, allerdings der Teil auf der anderen Seite der Kruppstraße, die durch Oberbilk führt. In diesen neuen Anwohnerparkzonen können Besucher dann von 9 bis 20 Uhr kostenpflichtig maximal zwei Stunden lang parken. Außerhalb dieser Zeiten steht der öffentliche Parkraum weiterhin für jedermann zeitlich unbegrenzt zur Verfügung. Für die Flügelstraße und um sie herum könnte sich das allerdings zu einen Nachteil entwickeln, weil sich die zugereisten Dauerparker möglicherweise auf diese Gegend konzentrieren könnten, um den Kosten zu entgehen.

Roland Merta hofft, dass die zurzeit noch blockierte Fläche vor seinem Haus bald wieder als Parkraum zur Verfügung steht. „Die etwa 30 fehlenden Parkplätze merken wir sehr, die Situation ist für das Quartier recht angespannt“, sagt Merta. Eine gute Nachricht kommt in dieser Hinsicht von den Stadtwerken. „Die Arbeiten werden voraussichtlich in vier Wochen abgeschlossen sein“, teilt die Sprecherin auf Anfrage unserer Redaktion mit.

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