Streit in Düsseldorf Hobbygärtner in Hamm wollen ihre Grundstücke behalten

Düsseldorf · Wegen eines Bauprojekts an der Hammer Dorfstraße hat die Stadt Pächtern gekündigt. Sie finden das unfair, werden sich aber wohl beugen müssen.

 Kleine Gärten wie dieser am Anfang der Hammer Dorfstraße sollen verschwinden – stören tun sie dort aber niemanden.

Kleine Gärten wie dieser am Anfang der Hammer Dorfstraße sollen verschwinden – stören tun sie dort aber niemanden.

Foto: RP/gaa

Seit Januar kämpfen Pächter für ihre Gärten an der Hammer Dorfstraße. Doch bisher ohne Erfolg. „Unfair“, finden die Hobby-Gärtner das – jedoch rechtens von Seiten der Stadt. Zum Hintergrund: Umkämpft werden unweit des Hammer Bahnhofs kleine Grünflächen, die von der Stadt an Privatpersonen vermietet wurden. Weil neben den Grundstücken jetzt Wohnungen gebaut werden, müssen die Gärten weichen. Im Januar kündigte das Verkehrsamt den Pächtern.

Diese zeigen sich über die Kündigung bestürzt. Es handele sich bei den kleinen Gärten um wertvolle Kleinbiotope, schreibt eine Gartennutzerin. Eine andere spricht von angeblicher Willkür der Stadt. Besonders für Aufregung sorgt die Tatsache, dass gar nicht alle Gärten dem Wohnungsbauvorhaben im Weg seien. Lediglich drei der Grundstücke, die auch bereits geräumt wurden, fielen den Bauarbeiten tatsächlich zum Opfer. Alle anderen Gärten würden davon laut der Pächter gar nicht berührt, müssten aber dennoch geräumt werden. Und in der Tat liegen die kleinen Gärten zwischen den Bahngleisen und hinter den Gewächshäusern der dort ansässigen Gärtnerei, stören tun sie dort niemanden. „Es ist schade, dass man sich gegen die Stadt gar nicht wehren kann“, sagt Katinka Beyermann. „Wir wollen unsere Gärten behalten.“ Beyermann nutzt derzeit noch ihren Garten. Bis Anfang Mai muss sie diesen aber auch an die Stadt übergeben.

Die Düsseldorferin zeigt sich enttäuscht über das Vorgehen des Verkehrsamtes. Auch auf Nachfrage habe die Stadt kein konstruktives Gespräch zugelassen. Einem anderen Pächter wurde Brandschutz als Grund für die weitreichenden Kündigungen genannt. Tatsächlich scheint die Stadt mit den Kündigungen im Recht zu sein. Denn auch, wenn die Pächterinnen und Pächter ihre Gärten schon seit einigen Jahren nutzen und ihre Verträge unbefristet liefen, so haben sie mit der Stadt doch lediglich einen Vertrag über die Nutzung als Grabeland geschlossen. Und die Nutzung als Grabeland sieht vor, dass ein Grundstück nur zur Zwischennutzung ausgegeben wird und nicht dauerhaft als Garten vorgesehen ist. Auf Grabeland dürfen auch nur einjährige Pflanzen gezogen werden.

Auf Nachfrage nannte die Stadt keine Details zu den Kündigungsgründen. Es handele sich „um eine privatrechtliche Angelegenheit zwischen der Stadt Düsseldorf und den jeweiligen Vertragspartnern“, darum gebe man dazu keine Auskunft. Und auch, wenn die Stadt allem Anschein nach im Recht ist mit ihrem Vorgehen, Beyermann gibt nicht auf, sich um ihren Garten zu bemühen. Zwar mussten die ersten Pächter ihre Grundstücke bereits räumen, doch bis auch ihr Vertrag Anfang Mai ausläuft, sucht sie nach einer Möglichkeit, den Garten zu behalten.

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