Garath 20 Jahre Hospiz in Garath

Garath · Der Caritasverband feierte gestern das Jubiläum der Einrichtung, erst mit einer Messe in der Matthäuskirche, dann mit einem Festakt im Hospiz an der René-Schickele-Straße. Am Abend gab es ein Benefizspiel mit den Fortuna-Altstars.

 Die Thekenmannschaft "F95 Traditionsmannschaft CV Düsseldorf" schmiss den Grillstand. Andrea Schiefer (v.l.), Katarzyna Pasternak und Oliver Knechts sorgten dafür, dass die Besucher dem Spiel mit einem gut gefüllten Magen zuschauen konnten.

Die Thekenmannschaft "F95 Traditionsmannschaft CV Düsseldorf" schmiss den Grillstand. Andrea Schiefer (v.l.), Katarzyna Pasternak und Oliver Knechts sorgten dafür, dass die Besucher dem Spiel mit einem gut gefüllten Magen zuschauen konnten.

Foto: Andreas Endermann

Zum Auftakt der Feier anlässlich des 20-jährigen Bestehens des Caritas-Hospizes an der René Schickele-Straße feierte Weihbischof Ansgar Puff in der voll besetzten Kirche St. Matthäus eine Heilige Messe. Aufgrund der instabilen Wetterlage bat Henric Peeters, Vorstandsvorsitzender des Caritasverbandes, die Gäste für die Redebeiträge in der Kirche zu verweilen.

Zunächst dankte Peeters Bürgermeister Friedrich Conzen für sein Kommen und entschuldigte Angela Erwin, Vorsitzende des Fördervereins Caritas-Hospiz, die wegen einer Plenarsitzung im Landtag verhindert war.

In seinem Rückblick erinnerte der Caritas-Vorsitzende an die zahlreichen an Aids erkrankten Menschen, deren Schicksal damals ein wesentlicher Impuls für die Gründung der Hospiz-Bewegung war. Diese führte schließlich im September 1997 zur Eröffnung des Garather Hospizes. "Heute ist die palliativ-pflegende Begleitung und ganzheitliche Versorgung anerkannt", berichtete Peeters. Die Vernetzung in Form der ökumenischen Hospizbewegung im Düsseldorfer Süden funktioniere gut, die fachliche Kompetenz werde unter anderem durch eine ständige Palliativ-Care-Fortbildung gewährleistet.

Eine besondere Ehrung ging an verdiente Pflegekräfte sowie an Waltraud Wülfing, die in Garath zu den Initiatorinnen der Hospiz-Bewegung gehört und als Stellvertreterin gemeinsam mit dem Vorsitzenden Klaus Thören der Ökumenischen Hospizbewegung vorsteht.

"Nicht der Tod selbst ist es, der die Menschen ängstigt", sagte Bürgermeister Friedrich Conzen in seiner Gratulationsrede. Es seien vielmehr der Verlust körperlicher Kräfte und von Selbstständigkeit sowie eine Abhängigkeit von der sogenannten Apparatemedizin, deren Technik allein auf Lebensverlängerung ausgerichtet sei. Sterben sei das Leben vor dem Tod und daher gehörten auch Sterbende in die Mitte unserer Gesellschaft, sagte Conzen, der jeglichen Liberalisierungstendenzen bei der gesetzlichen Sterbehilfe eine Absage erteilte. Er hob ausdrücklich das Engagement zahlreicher im Hospiz tätiger Ehrenamtler, die Fachlichkeit mit dem normalen Leben verbänden, hervor. "Die Stadt schuldet Ihnen großen Dank", konstatierte Conzen abschließend.

Der Geburtstag des Hospizes wird von zwei Ausstellungen begleitet. So haben Martina Völkel und Olaf Köster im Rahmen eines Projekts der Schule für künstlerische Fotografie die Ausstellung "Leben im Hospiz" realisiert, wo sie auch zu sehen sind. Stefanie Schmack, Lehrerin an der Theodor-Litt-Realschule, hat zudem mit Zehntklässlern das Hospiz besucht. Die Eindrücke sowie die Reflexion über den eigenen Glauben flossen später in die Gestaltung von Kreuzen, die in der Hospiz-Kapelle ausgestellt sind.

Munterer Dixieland-Jazz lockte die Gäste anschließend in den Innenhof, wo viele noch mit einem Glas Sekt auf den Geburtstag anstießen und sich zu anregenden Gesprächen über die Zukunft des Hospizes zusammenfanden. Das Jubiläumsfest endete gestern Abend mit einem Benefizspiel der Fortuna-Altstars gegen eine Caritas-Auswahl. Da der Eintritt frei war, war die Sportanlage an der Koblenzer Straße gut gefüllt. Für Kinder gab es ein buntes Rahmenprogramm. Für die älteren Gäste gab es Live-Musik. Um die Mägen zu füllen, war zudem der Grill angeworfen worden. Das eingenommene Geld soll dem Hospizverein zur Verfügung gestellt werden. Das Ergebnis des Spiels war dabei letztlich Nebensache.

(schk)
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