Schützen in Düsseldorf Der kürzeste Festzug aller Zeiten in Flingern

Flingern · Die Schützen in Flingern gewähren angesichts der Hitze Marscherleichterung und geben sich mit einer Mini-Parade auf dem Hellweg zufrieden.

 Im Festzelt griffen auch die härtesten Recken gerne zum Fächer –  wie hier Andreas Urbas (Gesellschaft Konkordia Flingern).

Im Festzelt griffen auch die härtesten Recken gerne zum Fächer –  wie hier Andreas Urbas (Gesellschaft Konkordia Flingern).

Foto: Anne Orthen (ort)

Es war heiß am gestrigen Sonntag in Flingern. Nicht nur da natürlich, überall in Düsseldorf wurde geschwitzt, aber für die St. Rochus- und St. Sebastianus-Bruderschaft Flingern bedeuteten die tropischen Temperaturen schon eine besondere Herausforderung. Wer am Morgen über den noch leergefegten Kirmesplatz spazierte, dem brach bereits im Gänsemarsch der Schweiß aus. Da kann man sich vorstellen, was passiert wäre, wenn die Schützen am Nachmittag auf ihrer angestammten Wegstrecke vom Hellweg über Bruch-, Licht- und Flurstraße, über Birken- und Ackerstraße zur Liebfrauenkirche marschiert wären, wo die Parade eingeplant gewesen wäre. Und das alles in voller Montur.

So weit kam es zum Glück nicht. Bereits am Freitag zog der Vorstand die Reißleine. Es werde kein großer Festzug stattfinden, „um unsere Mitglieder und auch die Pferde mit ihrem Begleitpersonal zu schützen“. So eine Entscheidung sei für einen traditionellen Schützenverein keine leichte Aufgabe, „schließlich ist der Sonntags-Festzug der Jahreshöhepunkt des Schützenjahres. Monatelange Planungen gehen diesem voraus, und auch die Königspaare freuen sich schon lange auf ihre Kutschfahrten durch Flingern“. Aber die Gesundheit für Menschen wie auch Pferde gehe natürlich vor.

Bereits zum Generalappell am vergangenen Samstag war Marsch­erleichterung angesagt, durften die Schützen auf Jacken, Handschuhe und Hüte verzichten. Das galt gestern natürlich umso mehr. Und da der organisatorische Aufwand auch für eine Absage (etwa Abbestellung der Pferde und Kutschen) enorm ist, wurde die Entscheidung, nur einen Mini-Festzug ohne viel Brimborium durchzuführen, bereits im Vorfeld getroffen.

Und so erlebte Flingern den vielleicht kürzesten Festzug in der 150-jährigen Geschichte des Schützenvereins. Ab dem Festzelt an der Dieselstraße ging es auf den Hellweg mit einer kleinen Parade an der schattigen Baumallee, dann noch einmal schnell um den Häuserblock und über Daimler- und Benzstraße zurück ins halbwegs kühle Schützenzelt.

Die Beteiligten machten das Beste daraus, allen voran die Königinnen, denn nur die gibt es in diesem Jahr in Flingern: Regimentskönigin Christa Dolinsky, Jungschützenkönigin Jasmin Giesen, Schülerkönigin Kimberly Peter und Pagenkönigin Madlen Janzen.

Am heutigen Montag wird um 19 Uhr der neue Regimentskönig in Flingern ermittelt (oder wird es wieder eine Königin?). Morgen endet das Schützenfest mit dem großen Feuerwerk ab 22.45 Uhr.

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