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Workshop in Düsseldorf Capoeira ist Vergnügen, manchmal aber auch Verteidigung

Düsseltal · In der Paulusschule hat Mestre Porquinho Interessierte in die Kunst des Capoeira eingeführt.

 Zum Capoeira-Event von Meister Nayro Lopez de Oliveira (r.) kam aus Brasilien auch Trainer Antonio Carlos.

Zum Capoeira-Event von Meister Nayro Lopez de Oliveira (r.) kam aus Brasilien auch Trainer Antonio Carlos.

Foto: Anne Orthen (ort)

Sie nennen es „spielen“, aber daraus kann auch durchaus ernst werden. „Capoeira ist Vergnügen, Capoeira ist ein Fest, Capoeira ist Freude… – aber im richtigen Moment kann Capoeira eben auch Verteidigung sein“, formulierte einst Mestre (Meister) Joao Pequeno (oder João Pereira dos Santos, wie er richtig hieß). Joao Pequeno war sein Name im Capoeira, also der Kampfkunst, die Zweikampf, Tanz, Akrobatik, Spiel und Musik miteinander verbindet. Mestre ist ein Ehrentitel, der nur den Könnern der afro-brasilianischen Kampfkunst verliehen wird.

Auch Nayro Angelo Lopez de Oliveira hat die Mestre-Würde verliehen bekommen. Der Capoeira-Name des 45-jährigen gebürtigen Brasilianers ist Mestre Porquinho, was aus dem Portugiesischen übersetzt „Ferkel“ heißt. „Früher war Capoeira in Brasilien verboten, deshalb hat jeder, der in der Kampfkunst aktiv war, einen Alias-Namen bekommen“, verrät de Oliveira. „Diese Tradition hat sich bis heute gehalten.“

De Oliveira betreibt seit 30 Jahren den Kampfsport, ist seit 25 Jahren Capoeira-Lehrer und lebt seit 1997 in Deutschland. „Eigentlich wollte ich nach einem Jahr wieder zurück nach Brasilien, aber dann habe ich meine Frau kennengelernt. So habe ich in Düsseldorf mit der Companhia Pernas Pro Ar eben eine der ersten Capoeira-Schulen in NRW gegründet“, erläutert Mestre Porquinho. Seitdem lädt „Pernas Pro Ar“ regelmäßig zu großen Workshops ein. Diesmal folgten auch Kampfsportschulen aus Brasilien und Polen der Einladung. „Es ist immer wieder faszinierend, wie schnell so viele Menschen aus verschiedenen Nationen und mit unterschiedlichen sozialen Hintergründen und Berufen eine Einheit bilden“, konstatiert de Oliveira.

Weltweit gibt es kaum Verständigungsprobleme. Zum einen ist die Sprache des Sports sowieso international und zum anderen sprechen Capoeirista wenigstens ein bisschen Portugiesisch. „Musik und Gesang sind elementare Bestandteile des Capoeira, und gesungen wird auf Portugiesisch. Auch die verschiedenen Techniken haben portugiesische Bezeichnungen“, erklärt Mestre Porquinho. So war der Workshop in der Turnhalle der Paulusschule nicht nur ein Trainingslager für Capoeira, sondern auch ein winziges Puzzlestück auf dem Weg zur Völkerverständigung.

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