Hauptberuflich ist Isa Künstlerin. So lag es nah, ihre beiden Berufe miteinander zu verbinden. Nach Feierabend fotografierte sie den Kantinen-Alltag hinter den Kulissen und machte daraus Kunstwerke. Die werden jetzt in der Hauptmensa ausgestellt. Von 1998 bis 2002 studierte Isa Kunst am Western Galilee College in Israel und war danach bis 2005 Gasthörerin an der Kunstakademie Düsseldorf. Seit 2004 arbeitet sie im Studentenwerk der Heine-Uni und fand dort die Inspiration für ihre Ausstellung "Physikalische Grundpraktika – oder Das Ornament der Arbeit". "Die Ausstellung ist ein Kompliment an meine Kollegen", sagt sie. "Sie leisten tolle Arbeit, und das sollte gewürdigt werden." Isa, die eine Vorliebe für Ornamente, Muster und Strukturen hat, begann 2009 damit, ihren Arbeitsalltag zu fotografieren. Die Fotos zerschnitt sie und setzte sie zu großen Collagen zusammen. Arbeitsrhythmus und Alltagsgeschäft inspirierten sie. Spülkammer, Schneebesen, Umkleidekabine: Das, was den Besuchern der Kantine normalerweise verborgen bleibt, hielt sie fest. Als Gastronomie-Leiter Horst Kafurke die ersten Werke sah, begann er seine Angestellte zu unterstützen. "Mir haben die Bilder sehr gefallen. Sie haben einen direkten Bezug zur Mensa und wo, wenn nicht hier, könnte man sie besser ausstellen", sagt er. Bis zum 27. September können die Collagen und Fotografien in der Mensa von den rund 5000 Studenten, die hier täglich essen, betrachtet werden. Ein Höhepunkt der Ausstellung ist das große Wimmelbild, auf dem alle Mitarbeiterinnen zu sehen sind. Sie jonglieren mit Paprika, tragen Konservendosen oder posieren liegend auf Servierwagen. Wer ganz genau hinsieht, erkennt sogar Horst Kafurke. Der hat sich, als Mitarbeiterin verkleidet, eingeschlichen.