Saubere Luft für Düsseldorf Mitarbeiter sollen mit Pendel-Bussen zur Arbeit fahren

Düsseldorf · Große Unternehmen sollen ihre Pendler an Treffpunkten außerhalb Düsseldorfs einsammeln und mit Bussen zur Arbeit fahren. Die Angebote könnten den Verkehr entlasten und zu sauberer Luft beitragen, meint die FDP.

 Außerhalb der Stadt – so wie hier in Hilden – gibt es bereits Parkplätze, wo sich Fahrgemeinschaften treffen.

Außerhalb der Stadt – so wie hier in Hilden – gibt es bereits Parkplätze, wo sich Fahrgemeinschaften treffen.

Foto: Anne Orthen (ort)

Düsseldorfs Luft muss besser werden. Eine Maßnahme, wie das gelingen kann, will die FDP nun untersuchen lassen: Im Ordnungs- und Verkehrsausschuss fragt die Fraktion heute, wie Sammelverkehre bei großen Unternehmen in der Stadt eingerichtet werden können. Die Idee: Die Mitarbeiter werden an Sammelpunkten außerhalb Düsseldorfs etwa mit Bussen abgeholt und nach Feierabend zurückgebracht. Die Autos bleiben draußen, die Luft wird sauberer.

„In den 50er und 60er Jahren, als noch nicht so viele Menschen ein Auto hatten, waren solche Sammelverkehre durchaus üblich“, sagt FDP-Fraktionschef Manfred Neuenhaus. Um ein Diesel-Fahrverbot zu vermeiden, könnten solche Modelle nun einen guten Beitrag leisten. Von der Verwaltung möchte seine Fraktion deshalb wissen, ob es solche Sammelverkehre bereits in anderen Städten gibt, und ob man ein Pilotprojekt in Düsseldorf für realisierbar hält. Auch ob die Stadt plant, mit großen Unternehmen in Kontakt zu treten, möchte man wissen.

Tatsächlich äußert man sich bei den Unternehmen positiv, was das Thema angeht: Bereits jetzt würden sich Mitarbeiter zu Fahrgemeinschaften zusammenschließen, heißt es von Daimler. Im Düsseldorfer Mercedes-Benz-Werk sind rund 6500 Mitarbeiter beschäftigt. Beim Thema Sammelverkehr könne man sich eine gemeinsame Initiative vorstellen: „Kooperationen mit anderen Unternehmen können zukünftig eine weitere interessante Möglichkeit sein, Mitfahrgelegenheiten zu initiieren“, sagt ein Sprecher.

Ähnlich äußert sich Vodafone: Selbst einen Pendelverkehr einrichten würde man eher nicht – sich wohl aber ein übergreifendes Angebot, wenn es etwa von der Rheinbahn organisiert würde, genau anschauen. Darüber hinaus habe man schon einige Maßnahmen ergriffen, um den Berufsverkehr zu reduzieren, heißt es. So könnten die meisten der 5000 Mitarbeiter auch von zu Hause aus arbeiten, es gebe ein Firmenticket, Stromtankstellen für E-Autos, Dienstfahrräder und digitale Börsen für Mitfahrgelegenheiten. Auch bei Henkel werden solche Maßnahmen vorangetrieben, dort entwickelt man gerade eine Mitfahrgelegenheits-App für die Mitarbeiter. Zu parteipolitischen Initiativen äußere man sich jedoch nicht.

Thomas Vieten, Verkehrsreferent bei der Düsseldorfer Industrie- und Handelskammer, glaubt zudem, dass Pendelverkehre ein gutes Argument beim Werben um Fachkräfte sind: „Wenn die Mitarbeiter von außerhalb kommen, müssen sie sich keine Sorgen machen, wie sie zur Arbeit kommen“, sagt er, mahnt aber auch: Bei solchen Angeboten müssen viele Faktoren beachtet werden, etwa zum Thema Arbeitszeit. Da sei die Organisation für Unternehmen mit Schichtbetrieb leichter als für Firmen mit flexiblen Modellen.

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