Gesundheit in Düsseldorf Wie richtiges Atmen zu mehr Lebensqualität führt

Düsseldorf · Die Physio- und Atemtherapeutin Daniela Fonferek behandelt in ihrem Studio „Physé“ an der Blumenstraße auch viele Post-Covid-Patienten.

Daniela Fonferek leitet einen Kunden bei seinem Übungen an.

Daniela Fonferek leitet einen Kunden bei seinem Übungen an.

Foto: Anne Orthen (orth)

Zwischen zwölf und 20 Atemzüge macht der Mensch in Ruhe in der Minute. Das können bis zu 28.000 Atemzüge am Tag sein, wenn die Atmung ausgewogen ist. Der Körper macht das automatisch, so dass kaum einer darüber nachdenkt, wie man richtig atmet. Bei immer mehr Menschen ist die Atmung aber nicht mehr im Gleichgewicht, weil sie sich ein falsches Atemmuster angeeignet haben, meint Physio- und Atemtherapeutin Daniela Fonferek, Inhaberin des Fitnessstudios Physé. „Das äußert sich oft dadurch, dass man das Gefühl hat, nicht genug Luft zu bekommen.“ Schon bei alltäglichen Belastungen, wie Radfahren oder Treppen steigen, blieb vielen die Luft weg. Die Ursachen für eine falsche Atmung seien vielfältig. Neben zahlreichen Lungenerkrankungen könnten funktionelle Störungen oder emotionale Belastungen Einfluss auf die Atmung nehmen.

Auch Post-Covid-Patienten kennen das Problem, nicht richtig durchatmen zu können und nicht mehr so belastbar zu sein wie vorher. „Das Problem ist, dass diese Patienten formal als genesen gelten. Sie haben einen großen Leidensdruck, weil sie auf wenig Verständnis stoßen. Man sieht ihnen nicht an, dass es ihnen nicht gut geht und Mediziner finden oft keine organischen Ursachen für die auftretenden Symptome“, so Fonferek.

Auch viele Kinder und Jugendliche mit funktionellen Störungen sieht Fonferek in ihrer Atemphysiotherapeutischen Schwerpunktpraxis „Physiotherapie am Kö-Bogen“. Und in der Praxis der Kinderpneumologin Claudia Suerbaum gibt es ebenfalls immer mehr Fälle. „Seit Corona hat die Zahl deutlich zugenommen“, sagt die Ärztin. „Die Kinder erzählen, dass sie nicht genug Luft bekommen. Die Probleme tauchen meist bei körperlicher Belastung aber auch in Ruhe auf“, sagt sie. Kinder seien in den letzten zwei Jahren vermehrt psychosozial belastet. Anspannungsprobleme könnten dann mit chronischen Atemwegserkrankungen zu Symptomen in diesem Bereich führen. „Frau Fonferek behandelt die Symptome und das ist für uns sehr hilfreich. Wir sind froh, dass es in Düsseldorf jemanden gibt, der so etwas macht“, so die Ärztin für Kinderpneumologie.

Mit ihrer angewandten Atemphysiotherapie möchte Fonferek Betroffenen helfen, zurück zu ihrer Leistungsfähigkeit zu finden. In ihrem Fitnessstudio Physé, das an ihre Physiotherapeutische Praxis angeschlossen ist, arbeitet sie mit einem speziellen Konzept. „Zuerst geht es darum, dass die Patienten sich ihrer Atmung wieder bewusst werden und lernen, wie richtige Atmung funktioniert. Das machen wir mit reinen Atemübungen“, erklärt die Physiotherapeutin. Dann geht es darum, die richtige Atmung auch unter Belastung einzusetzen. An speziellen Geräten wird die rumpfaufrichtende Muskulatur in die Länge gestärkt und dem Brustkorb wieder mehr Raum gegeben. „Bei funktionellen Störungen sind wir oft schon nach drei bis vier Sitzungen dort, wo wir sein wollen. Wir können die Krankheiten natürlich nicht heilen, aber die Symptome lindern und mehr Lebensqualität bieten“, sagt Fonferek. Ergänzt wird das Training durch automatisierte Kraftgeräte mit speziell angepassten Trainingsprogrammen.

Info Physé, Blumenstraße 14, Telefon 20052681; Tag der offenen Tür heute, 5. Oktober, 13 bis 20 Uhr

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